Joseph Joachim (1831-1907) galt und gilt bis heute als Inbegriff eines deutschen Geigers, obwohl er aus dem damals ungarischen Burgenland stammte, in einer jüdischen Familie deutschsprachig aufgewachsen und in Wien ausgebildet worden war.Joachims Wiener Lehrer Joseph Böhm hatte seinerseits bei einem Viotti-Schüler, dem französischen Geiger Pierre Rode gelernt. Ungarn, Österreich, Italien, Frankreich - diese verschiedenen Herkünfte prägten Joachim in ihrer Vielfalt und Diversität als Instrumentalist, Komponist und Berliner Hochschulgründer. Als Lehrer wurde er weniger geigentechnisch denn durch seine Spielhaltung und Programmgestaltung insbesondere als Kammermusiker Vorbild für Generationen von Geigern und Geigerinnen aus aller Welt. Nicht zuletzt das US-amerikanische Musikleben wurde maßgeblich durch seine Schüler aufgebaut, und zahllose vor allem auch von Frauen gegründete Kammermusikensembles beriefen sich auf ihn. Bis heute sehen sich Musiker und Musikerinnen in seiner Nachfolge, obgleich er nie im engeren Sinne eine Schule gebildet hat.Die Reihe "SOLO - Porträts und Profile" lädt dazu ein, die Künstlerinnen und Künstler der "klassischen" Musik kennenzulernen. Erstmals auf dem deutschsprachigen Buchmarkt stehen hier internationale Interpretinnen und Interpreten des 20. und 21. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Jedes Buch porträtiert in gut zugänglicher und kompakter Form eine Musiker-Persönlichkeit: Dirigentinnen und Dirigenten, Solistinnen und Solisten, Sängerinnen und Sänger. Biografie und Karriere werden ebenso vorgestellt wie wesentliche Merkmale des individuellen Musizierens. Eine Einordnung des künstlerischen Profils rundet die fundierten Darstellungen ab.Die Autorinnen und Autoren der Reihe sind auf ihrem jeweiligen Gebiet ausgewiesene Fachleute und kommen aus Forschung und Praxis.