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Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs macht der reiche Fabrikant Jossel Wassermann sein Testament. In seiner Villa am Zürichsee sitzt er mit einem Anwalt und einem Notar zusammen und er beginnt, von dem kleinen jüdischen Schtetl zu erzählen, aus dem er kommt. Er erzählt Geschichten, eine nach der anderen, Geschichten, die kein Ende zu nehmen scheinen, und deren grausames Ende doch schon beschlossen ist...

Produktbeschreibung
Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs macht der reiche Fabrikant Jossel Wassermann sein Testament. In seiner Villa am Zürichsee sitzt er mit einem Anwalt und einem Notar zusammen und er beginnt, von dem kleinen jüdischen Schtetl zu erzählen, aus dem er kommt. Er erzählt Geschichten, eine nach der anderen, Geschichten, die kein Ende zu nehmen scheinen, und deren grausames Ende doch schon beschlossen ist...
Autorenporträt
Edgar Hilsenrath, geb. 1926 in Leizig, flüchtete 1938 mit der Mutter und dem jüngeren Bruder nach Rumänien. 1941 kam die Familie in ein jüdisches Ghetto in der Ukraine. Hilsenrath überlebte und wanderte 1945 nach Palästina, 1951 in die USA aus. Heute lebt er in Berlin. 1989 erhielt Edgar Hilsenrath den Alfred-Döblin-Preis, 1992 den Heinz-Galinski-Preis, 1994 den Hans-Erich Nossack-Preis, 1996 den Jacob-Wassermann-Preis, 1999 den Hans Sahl-Preis und 2004 den Lion-Feuchtwanger-Preis der Akademie der Künste Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Ein wenig verstört, aber dafür sehr beglückt scheint Rezensent Jan Süselbeck von Edgar Hilsenraths Bukowina-Roman. Hilsenrath erzähle von der Deportation gen Osten eines polnisch-jüdischen Dorfes - das jedoch in einem Ton, den man schon "merkwürdig inadäquat" nennen müsse, so "märchenhaft" und "fast begütigend" komme er daher. Was Hilsenrath umtreibe, sei das zum Leben zu erwecken, was symbolisch vom Schnee verwischt werde: die Spuren des Zuges, und mit ihnen die Geschichten jener, die mit ihm fortgehen. Und diese Geschichten, so Süselbeck, lässt Hilsenrath als Personen im letzten Wagon mitfahren und stets die Ereignisse kommentieren, als Chor der "Quasselstimmen". Doch auch die Deportierten sprechen. Sie erzählen, erklären ihre jahrhundertealte Geschichte mit all den vergangenen Katastrophen (die als Orakel fungieren) und nicht zuletzt liefern sie einen Blick auf das Christentum, an dem sich der Rezensent nicht hat sattlesen können. Weder daran, noch an dem "Paradoxon", dass der Überlebende Jossel Wassermann diese Geschichte vor seinem Tod als Vermächtnis diktiert, auf dass der Thoraschreiber seines Dorfes sie niederschreibe und aufbewahre - doch vergeblich, denn der Thoraschreiber hat nicht überlebt. Nicht so schlimm, so der verzauberte Rezensent abschließend, denn Edgar Hilsenrath hat sie aufgeschrieben.

© Perlentaucher Medien GmbH…mehr