Vor dem Hintergrund der rasanten Veränderungen, welche die Medienlandschaft in einem Transformationsland wie Bulgarien ständig durchläuft, geht die Autorin Pavlina Krasteva in ihrer Studie von einer Rückwirkung auf das kaum erforschte Selbstverständnis der dort arbeitenden Journalisten aus. Zentral ist dabei die Frage, ob die generationsspezifischen Erfahrungen mit unterschiedlichen politischen und journalistischen Systemen das journalistische Selbstverständnis nachhaltig beeinflusst haben. Um das herauszufinden, hat die Autorin Leitfadeninterviews vor Ort geführt. Die Studie gibt Einblick in die vielschichtigen Bedingungen und Herausforderungen, denen die Pressejournalisten in einem Transformationsland ausgesetzt sind. Schließlich gelingt es der Autorin, anhand der in den Interviews getroffenen Aussagen zum Arbeitsziel vier verschiedene Selbstverständnistypen zu identifizieren und Einflussfaktoren herauszustellen, die in einem konkreten Zusammenhang mit dem journalistischen Selbstverständnis stehen. Die Ergebnisse dieser Pionierarbeit liefern einen wichtigen Beitrag zur Transformations- und Journalismusforschung und eröffnen zugleich die Türen für weitere Forschungsarbeiten.