Seit Jahrzehnten wird von Wissenschaft und journalistischer Praxis harsche Kritik an Präsentation und Inhalt der Afrika-Berichterstattung in den deutschen Medien geübt. Lutz Mükke möchte mit 'Journalisten der Finsternis' der in Deutschland üblichen inhaltsanalytischen Auseinandersetzung eine ausführliche Analyse der an der Afrika-Berichterstattung beteiligten Kommunikatoren (Korrespondenten, Redaktionsmitarbeiter, Producer, Stringer) zur Seite stellen. Er beschreibt zudem Strukturen (u. a. Nachrichtenauswahl, ökonomische Rahmenbedingungen, Gatekeper-Positionen), die die journalistische Informationsverarbeitung zu Afrika-Themen maßgeblich bestimmen.Die Untersuchung verfolgt zwei Ziele: Sie will einen kritischen Beitrag zur Professionalisierung des Auslandsjournalismus leisten und darüber hinaus Anregungen für den theoretischen Diskurs über Auslandsberichterstattung bieten. Sie bezieht sich dabei auf die derzeit gültigen Leitsätze des praktischen Journalismus (Pressekodex), lässt Erfahrungen von Journalisten einfließen und stellt außerdem viele empirische Daten bereit.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Das Buch hält Rezensent Rupert Neudeck für derartig informativ, dass er es am liebsten an alle ARD- und ZDF-Korrespondenten verschicken würde. Die von Lutz Mükke auf 557 Seiten gewährten "vorzüglichen" Einblicke in die Nachrichtenküchen verschiedener Medien haben dem Rezensenten augenscheinlich den ein oder anderen Schauer über den Rücken gejagt. Etwa, wenn Mükke die Abhängigkeiten der Hilfsorganisationen von der Berichterstattung durch BBC und CNN erörtert. Oder wenn es um die Skandalisierung von "Hungerkatastrophen" durch die Medien und die Uno geht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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