1. 1 Zum Stand des Wissens Die Popularität der Auseinandersetzung um die Teilhabe von Frauen am Journalis mus steht in seltsamem Gegensatz zum lückenhaften Forschungsstand zu diesem Thema. Vergleicht man die Diskussion in den USA mit der europäischen, so zeigt sich deutlich, daß einer mehr als zwanzigjährigen, kontinuierlichen Analyse der quantitativen Geschlechterstruktur im Journalismus dort, eine recht bruchstückhafte Betrachtung hier gegenübersteht. Eine vergleichende Untersuchung im europäi schen Kontext ist damit deutlich erschwert. Einerseits ist die vorliegende Struktur und Qualität der Daten in den europäischen Staaten sehr unterschiedlich. Zum anderen leiden die international vergleichend angelegten Untersuchungen an man gelnder Präzision. Diese Defizite sollen hier an Beispielen deutlich gemacht wer den, um mit einem Blick auf den Forschungsstand in den USA eine Strukturierung der Problemstellung vorzunehmen. Exemplarisch werde ich die Forschungsdis kussion in Deutschland dokumentieren und abschließend die europäisch verglei chenden Untersuchungen auf ihre Aussageflihigkeit filr die hier im Mittelpunkt stehenden Fragestellungen überprüfen. Für alle Bereiche gilt, daß an dieser Stelle nur die wesentlichen Tendenzen dargestellt werden. Darüber hinausreichende De tails werde ich, um Redundanz zu vermeiden, in den entsprechenden Teilen meiner Arbeit aufgreifen und in die Diskussion miteinbeziehen. Der Forschungsstand zur Geschlechterstruktur im Journalismus stellt sich im europäischen Vergleich äußerst uneinheitlich dar. Aus einzelnen nordeuropäischen Ländern liegen kontinuierliche Berufsstatistiken mit geschlechtsspezifischer Auf l schlüsselung vor. Demgegenüber läßt sich in Griechenland oder Portugal bislang nichteinmal die aktuelle Zahl der Journalistinnen im Vergleich zu ihren männli chen Kollegen beschreiben.
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