Joseph Süß Oppenheimer (1698-1738), von seinen Gegnern bereits zu Lebzeiten mit dem verunglimpfenden Namen »Jud Süß« bedacht, ist eine der bekanntesten Figuren der deutschjüdischen Geschichte. In diesem Band wird einerseits die spannende Biographie desWürttembergischen Hoffaktors dargestellt, andererseits die Wirkungsgeschichte der Figur »Jud Süß« in Literatur und Film vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Lion Feuchtwangers Roman Jud Süß (1925) und Veit Harlans Film von 1940 sind die prominentesten Beispiele dieser problematischen Deutungsgeschichte; sie ist mit der Geschichte des Antisemitismus…mehr
Joseph Süß Oppenheimer (1698-1738), von seinen Gegnern bereits zu Lebzeiten mit dem verunglimpfenden Namen »Jud Süß« bedacht, ist eine der bekanntesten Figuren der deutschjüdischen Geschichte. In diesem Band wird einerseits die spannende Biographie desWürttembergischen Hoffaktors dargestellt, andererseits die Wirkungsgeschichte der Figur »Jud Süß« in Literatur und Film vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Lion Feuchtwangers Roman Jud Süß (1925) und Veit Harlans Film von 1940 sind die prominentesten Beispiele dieser problematischen Deutungsgeschichte; sie ist mit der Geschichte des Antisemitismus und der Stellung der Juden in der deutschen Gesellschaft vielfach verknüpft.
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Autorenporträt
Alexandra Przyrembel, Dr. phil., ist wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen. Jörg Schönert ist Professor am Institut für Germanistik der Universität Hamburg. Mit Beiträgen von Irene Aue, Christina von Braun, Gudrun Emberger, Anat Feinberg, Gabriele von Glasenapp, Thomas Henne, Britta Herrmann, Friedrich Knilli, Mona Körte, Wolfgang Kraushaar, Frank Liebert, Anke-Marie Lohmeier, Armin Nolzen, Rotraud Ries und Itta Shedletzky
Inhaltsangabe
VorwortJörg SchönertEinleitung: Joseph Süß Oppenheimer -zur Wirkungsmacht einer ikonischen FigurAlexandra PrzyrembelI. Joseph Süß Oppenheimer: Person, Prozess, DeutungenDer Fall Joseph Süß Oppenheimer: Zum historischen Kernund den Wurzeln seiner MedialisierungGudrun Emberger / Rotraud Ries'Jud Süß' und die Geschichtswissenschaft: Das Beispiel Selma SternIrene AueDreißig Jahre Lehr- und Forschungsarbeit zur Mediengeschichtedes 'Jud Süß': Ein BerichtFriedrich KnilliII. FiktionalisierungenLiterarische Popularisierungsprozesse eines antijüdischenStereotyps: Wilhelm Hauffs Erzählung Jud SüssGabriele von GlasenappTragik verfrühter Emanzipation - Topographie jüdischer Mentalität:Die Deutungen des 'Jud Süß' bei Selma Stern und Lion Feuchtwanger...139Itta ShedletzkyZirkulationen des Begehrens: Sexualität, Macht und Judentumin Feuchtwangers Jud SüßBritta HerrmannFigur ohne Original: 'Jud Süß' und 'Ewiger Jude' als Metafigurender Geschichte bei Lion FeuchtwangerMona KörteEin missglückter Versuch: Klaus Pohls Jud Süß-DramaAnat FeinbergIII. Die nationalsozialistische Propaganda, der Film Jud Süßund Veit HarlanPropaganda als Alibi: Rezeptionsgeschichtliche Thesenzu Veit Harlans Film Jud Süß (1940)Anke-Marie LohmeierVeit Harlans Film Jud Süß und der audiovisuell inszenierteAntisemitismusKnut Hickethier»Hier sieht man den Juden, wie er wirklich ist ...«: Die Rezeptiondes Filmes Jud Süß in der deutschen BevölkerungArmin NolzenDer Umgang der Justiz mit Veit Harlans Jud Süß seit den1950er Jahren: Prozesse, Legenden, VerdikteThomas HenneDie Proteste gegen den Jud Süß-Regisseur Veit HarlanWolfgang KraushaarIV. 'Jud Süß' im Geflecht von Geschlechter- undGeldbeziehungenSchuld, Schulden, Beschuldigungen: Das Medium Geldim christlich-jüdischen VerhältnisChristina von BraunDer Zerstörer allen Lebens: 'Jud Süß' als politischer VampirAnne von der HeidenLiteraturAutorinnen und AutorenPersonenregister
VorwortJörg SchönertEinleitung: Joseph Süß Oppenheimer -zur Wirkungsmacht einer ikonischen FigurAlexandra PrzyrembelI. Joseph Süß Oppenheimer: Person, Prozess, DeutungenDer Fall Joseph Süß Oppenheimer: Zum historischen Kernund den Wurzeln seiner MedialisierungGudrun Emberger / Rotraud Ries'Jud Süß' und die Geschichtswissenschaft: Das Beispiel Selma SternIrene AueDreißig Jahre Lehr- und Forschungsarbeit zur Mediengeschichtedes 'Jud Süß': Ein BerichtFriedrich KnilliII. FiktionalisierungenLiterarische Popularisierungsprozesse eines antijüdischenStereotyps: Wilhelm Hauffs Erzählung Jud SüssGabriele von GlasenappTragik verfrühter Emanzipation - Topographie jüdischer Mentalität:Die Deutungen des 'Jud Süß' bei Selma Stern und Lion Feuchtwanger...139Itta ShedletzkyZirkulationen des Begehrens: Sexualität, Macht und Judentumin Feuchtwangers Jud SüßBritta HerrmannFigur ohne Original: 'Jud Süß' und 'Ewiger Jude' als Metafigurender Geschichte bei Lion FeuchtwangerMona KörteEin missglückter Versuch: Klaus Pohls Jud Süß-DramaAnat FeinbergIII. Die nationalsozialistische Propaganda, der Film Jud Süßund Veit HarlanPropaganda als Alibi: Rezeptionsgeschichtliche Thesenzu Veit Harlans Film Jud Süß (1940)Anke-Marie LohmeierVeit Harlans Film Jud Süß und der audiovisuell inszenierteAntisemitismusKnut Hickethier»Hier sieht man den Juden, wie er wirklich ist ...«: Die Rezeptiondes Filmes Jud Süß in der deutschen BevölkerungArmin NolzenDer Umgang der Justiz mit Veit Harlans Jud Süß seit den1950er Jahren: Prozesse, Legenden, VerdikteThomas HenneDie Proteste gegen den Jud Süß-Regisseur Veit HarlanWolfgang KraushaarIV. 'Jud Süß' im Geflecht von Geschlechter- undGeldbeziehungenSchuld, Schulden, Beschuldigungen: Das Medium Geldim christlich-jüdischen VerhältnisChristina von BraunDer Zerstörer allen Lebens: 'Jud Süß' als politischer VampirAnne von der HeidenLiteraturAutorinnen und AutorenPersonenregister
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dass dieser von Jörg Schönert und Alexandra Przyrembel herausgegebene Sammelband Veit Harlans "Jud Süß" Film als Zeichen und Katalysator der antisemitischen Stimmung im Deutschland des Zweiten Weltkriegs untersucht, findet Ludger Heid sehr angebracht. Die Bedeutung dieses publikumsträchtigsten Films des Dritten Reichs für die Antisemitisforschung sei nämlich bisher noch nicht hinreichend beleuchtet worden. Das ändert sich mit diesem Band, und die Herausgeber Jörg Schönert und Alexandra Przyrembel haben ihre Aufgabe seiner Meinung nach anstandslos gelöst. Für Heid sind die 20 Millionen Zuschauer des Films ein Zeichen dafür, dass in der deutschen Bevölkerung schon 1940 starke antisemitische Strömungen zu verzeichnen waren.
Ikone des Antisemitismus "Der Band leistet einen wichtigen Beitrag zur Antisemitismusforschung, die die Bedeutung der Figur 'Jud Süß' als Spiegel für die kontinuierlichen Momente antisemitischen Denkens und Fühlens bisher nicht hinreichend erkannt hat." (Süddeutsche Zeitung, 21.08.2006)
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