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Das Buch »Juda. Gesänge« ist eine Balladensammlung, in der Heldinnen und Helden des Alten Testaments besungen werden. Der adelige Balladendichter Börries von Münchhausen, der zionistische Grafiker Ephraim Moses Lilien und der Goslarer Verleger Friedrich Adolf Lattmann, Großvater des Autors, taten sich für das Buch »Juda« zusammen, obwohl sowohl Münchhausen als auch Lattmann nicht frei waren vom Antisemitismus. Das Gemeinschaftswerk der im literarischen Betrieb anfangs weitgehend Unbekannten ist noch heute ein begehrtes Sammlungsstück. Es sorgte im Jahre 1900 für großes Aufsehen. Denn der…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch »Juda. Gesänge« ist eine Balladensammlung, in der Heldinnen und Helden des Alten Testaments besungen werden. Der adelige Balladendichter Börries von Münchhausen, der zionistische Grafiker Ephraim Moses Lilien und der Goslarer Verleger Friedrich Adolf Lattmann, Großvater des Autors, taten sich für das Buch »Juda« zusammen, obwohl sowohl Münchhausen als auch Lattmann nicht frei waren vom Antisemitismus. Das Gemeinschaftswerk der im literarischen Betrieb anfangs weitgehend Unbekannten ist noch heute ein begehrtes Sammlungsstück. Es sorgte im Jahre 1900 für großes Aufsehen. Denn der christliche Baron Börries von Münchhausen machte sich in seinem Gedicht »Euch« den zionistischen Aufruf zur »Heimkehr« der Juden nach Palästina zu eigen. Wegen seines frühen Todes im Jahre 1925 musste E.M. Lilien nicht mehr miterleben, wie sich sein einstiger Freund Münchhausen zu einem radikalen antisemitischen Nationalsozialisten entwickelte. Friedrich Adolf Lattmann, Spielkartenfabrikant, Verleger der Goslarschen Zeitung und des F.A. Lattmann Verlags verlor nach und nach alle Teile seines Unternehmens. 1933 musste er endgültig Konkurs anmelden. Der langjährige Vorsitzende des Nordwestdeutschen Zeitungsverleger Vereins arrangierte sich mit dem Nationalsozialismus und wurde 1934 Landesgeschäftsführer des gleichgeschalteten Reichsverbands der deutschen Zeitungsverleger (RVDZ). Aus der Beschäftigung mit den Biografien der drei Protagonisten Münchhausen, Lilien und Lattmann entstand ein Stück deutsche Zeit-, Kultur- und Verlagsgeschichte, das Buch »Juda. Geschichte eines Buches«. Darin setzt sich der Autor auch mit seiner eigenen Familiengeschichte auseinander. Im Deutschen Kaiserreich und noch mehr in der Weimarer Republik griffen Antisemitismus und Rassismus immer radikaler um sich. Sie mündeten in die nationalsozialistische Terrorherrschaft und in den Holocaust. Das Buch »Juda. Geschichte eines Buches« deckt erschreckende Parallelen zu heutigen Entwicklungen auf.
Autorenporträt
Hans-Hagen Nolte, geboren 1944 in Celle, studierte nach Abitur und Bundeswehr Deutsch und Geschichte für Realschullehrer/innen in Göttingen. Als Lehrer war er an verschiedenen Schulen tätig, von 1989 bis 2008 als Schulleiter. Mit der Verstrickung seiner Familie sowie der deutschen Lehrer/innen in den Nationalsozialismus, mit dem damit einhergehenden Antisemitismus und Rassismus setzte sich der Autor intensiv nach seiner Pensionierung auseinander (»Messerscharf. Wie man sich seinen Nazi-Vater von der Seele schreibt«, »Adolf-Reichwein-Hochschule Celle (1946-1953). Von Kräften, die am Werke blieben«). Sein jüngstes Buch »Juda. Geschichte eines Buches« bestätigt erneut, wie gefährdet das Wertesystem der bürgerlichen Mitte stets war und gerade heute wieder ist.