Die gewaltige, von großem Luxusbedürfnis geprägte Bautätigkeit des Königs Herodes des Großen, die bisher fast nur aus den Beschreibungen des Flavius Josephus bekannt war, ist erst durch die umfangreiche Ausgrabungstätigkeit der letzten dreißig Jahre anschaulich und damit kunsthistorisch auswertbar geworden. Die einzelnen Beiträge des Bandes behandeln die Architektur, ihre malerische Ausstattung und die Bauornamentik der Zeit und analysieren deren Stellung im Spannungsfeld zwischen den Einflüssen hellenistisch-griechischer und kaiserzeitlich-römischer Kultur sowie der einheimisch jüdischen Tradition. Das eklektisch geprägte Erscheinungsbild der herodianischen Kunst spiegelt die politischen Intentionen, Abhängigkeiten und Rücksichtnahmen des Königs in großer Klarheit.