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"Die Diktatur ist die Täterin."
Judas als Frau, Frauen als Verräterinnen - in ihrem dokumentarischen Werk erzählt Helga Schubert von zehn Frauen, die im Dritten Reich zu Denunziantinnen geworden sind. Aus Gerichtsakten rekonstruiert die Autorin die tödliche Beziehung der Verräterinnen zu ihren Opfern, geht mit den Mitteln der Literatur auf eine Spurensuche nach weiblicher Täterschaft und destilliert daraus irritierende Parabeln des Verrats. Diesen Verrat hat Helga Schubert »aufgehoben wie ein verwelktes Blatt. Und wie unter einem Mikroskop sah ich eine Struktur, die sich immer und immer und immer wiederholt.« …mehr

Produktbeschreibung
"Die Diktatur ist die Täterin."

Judas als Frau, Frauen als Verräterinnen - in ihrem dokumentarischen Werk erzählt Helga Schubert von zehn Frauen, die im Dritten Reich zu Denunziantinnen geworden sind. Aus Gerichtsakten rekonstruiert die Autorin die tödliche Beziehung der Verräterinnen zu ihren Opfern, geht mit den Mitteln der Literatur auf eine Spurensuche nach weiblicher Täterschaft und destilliert daraus irritierende Parabeln des Verrats. Diesen Verrat hat Helga Schubert »aufgehoben wie ein verwelktes Blatt. Und wie unter einem Mikroskop sah ich eine Struktur, die sich immer und immer und immer wiederholt.«
Autorenporträt
Helga Schubert,geboren 1940 in Berlin, war Psychotherapeutin und Schriftstellerin in der DDR. Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen zog sie sich aus der literarischen Öffentlichkeit zurück, bis sie 2020 mit der Geschichte ¿Vom Aufstehen¿ den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann. Der gleichnamige Erzählband erschien 2021 bei dtv und war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Gustav Seibt ist schwer beeindruckt von den erstmals 1990 und nun neu erschienenen Fallgeschichten von Helga Schubert, die 2020 den Bachmann-Preis gewann. Zwischen Verschlingen, Nachdenken und Wiederlesen schwankt der Kritiker bei der Lektüre dieser Geschichten, die von Denunziantinnen im Dritten Reich erzählen. Spannend findet er vor allem den Geschlechteraspekt, den auch Schubert selbst in den Fokus rücke, bei dem er aber nicht recht zu einer Antwort gelangt - die porträtierten Frauen seien zwar fast alle erstaunlich stumpf, was die Folgen ihres Handelns angeht, die Motive (von Neid über Leichtsinn bis Enttäuschung in der Ehe) aber höchst unterschiedlich, so Seibt. Auch den kühlen, juristischen Ton der Erzählungen lobt der Rezensent dafür, dass er statt "novellistischer Relativierung" im Einzelnen den Leser zum moralischen Urteil auffordere. Geschichten von "meisterhafter Knappheit", die die Frage nach dem Menschenmöglichen stellen, schließt Seibt.

© Perlentaucher Medien GmbH
'Judasfrauen. Zehn Fallgeschichten weiblicher Denunziation im Dritten Reich' von Helga Schubert ist ein zeitloses Buch. Es entfaltet seine Wirkung auch noch Jahrzehnte nach seinem erstmaligen Erscheinen. Bettina Baltschev MDR Kultur 20220109