Werner Max Finkelstein wurde 1925 in Gumbinnen (Ostpreussen) geboren. Mit zehn Jahren zog er nach Berlin und verließ Deutschland 1939 mit einem Kindertransport in Richtung Schweden. Als Fünfzehnjähriger machte er sich alleine auf die abenteuerliche Reise, um per Schiff und Bahn zu seiner inzwischen in Bolivien lebenden Mutter zu gelangen. Hier schlug er sich einige Jahre als Krokodiljäger, Gefängnisaufseher und Minenarbeiter durch. 1948 gelangte er über die "grüne Grenze" nach Argentinien. Er wurde Journalist und leitete auch in den Zeiten der Militärdiktatur und Hyperinflation die letzte deutsch-sprachige Emigrantenzeitung Lateinamerikas. In der Redaktion lernte er sein 49 Jahre jüngere Frau kennen, mit der er nach sechs Jahrzehnten der Emigration endlich nach Berlin zurückkehrte.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dies ist ein ungewöhnliches Zeugnis der Emigration aus dem NS-Deutschland, findet der mit "R.M." kürzende Rezensent. Denn Max Finkelstein, ein in Ostpreußen geborener Jude, habe sich immer schnell "mit allem arrangiert" und wundere sich ein wenig über die Erzählungen anderer Emigranten, die die damalige Zeit als "schweres Schicksal" erlebt hätten. Sein Weg, so der Rezensent, führte ihn über Berlin nach Schweden, von wo er als Sechzehnjähriger seiner Mutter nach Bolivien nachgereist sei, um danach nach Buenos Aires zu ziehen. Aus seinen Lebenserinnerungen spreche eine "frohe Natur", trotz der Tatsache, dass sich Finkelstein in Argentinien "nie ganz zu Hause" gefühlt habe. Doch auch da hat das Schicksal Abhilfe geschaffen, erzählt der Rezensent. Der über 70-jährige Finkelstein habe eine deutsche Studentin kennen- und liebengelernt und sei nun nach Berlin zurückgekehrt, wo seine Lebensgefährtin seine Lebenserinnerungen aufgezeichnet habe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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