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Eine Brücke über die immer noch existierende Kluft zwischen deutscher und jüdischer Geschichte im westlichen Nachkriegsdeutschland. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebten über 250.000 jüdische Überlebende des Holocaust im von den Alliierten besetzten Deutschland mitten unter ihren ehemaligen Verfolgern. Atina Grossmann schildert anhand einer Vielzahl von Tagebüchern, Aufzeichnungen und Akten wie diese Menschen ihre Erfahrungen von Lager und Massenvernichtung verarbeiteten und wie sie ihr Weiterleben organisierten. Daneben stellt sie persönliche Dokumente aus der deutschen…mehr

Produktbeschreibung
Eine Brücke über die immer noch existierende Kluft zwischen deutscher und jüdischer Geschichte im westlichen Nachkriegsdeutschland. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebten über 250.000 jüdische Überlebende des Holocaust im von den Alliierten besetzten Deutschland mitten unter ihren ehemaligen Verfolgern. Atina Grossmann schildert anhand einer Vielzahl von Tagebüchern, Aufzeichnungen und Akten wie diese Menschen ihre Erfahrungen von Lager und Massenvernichtung verarbeiteten und wie sie ihr Weiterleben organisierten. Daneben stellt sie persönliche Dokumente aus der deutschen Bevölkerung und zeigt die Blickwinkel, die Juden und Deutsche unmittelbar nach dem Holocaust aufeinander hatten. Eindrucksvoll beschreibt die Autorin das Leben in Berlin in den Tagen und Wochen nach der Niederlage Deutschlands - die befreiten Zwangsarbeiter und die heimkehrenden Soldaten, Juden, die aus ihren jahrelangen Verstecken kamen und Flüchtlinge aus dem deutschen Osten. Atina Grossmann untersucht, wie Juden und Deutsche in Berlin und in den Displaced Persons Lagern der amerikanischen Besatzungszone um die Gunst der Alliierten wetteiferten, um materielle Unterstützung und um den Opferstatus. Sie beschreibt die Sehnsucht, zu einer Normalität zurückzukehren - bei der Arbeit, in den persönlichen Beziehungen und alltäglichen Begegnungen.
Autorenporträt
Atina Grossmann, geb. 1950, ist Professorin für Moderne Deutsche und Europäische Geschichte sowie Geschlechtergeschichte an der Cooper Union for the Advancement of Science and Art, New York. Mit ihrer Arbeit über die Geschichte der Sexualreformbewegung in Deutschland (Reforming Sex: The German Movement for Birth Control and Abortion Reform, 1920-1950) hat sie sich international einen Namen auf dem Gebiet der Gender Studies gemacht. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die deutsch-jüdische Geschichte im 20. Jahrhundert. Die amerikanische Originalausgabe wurde ausgezeichnet mit dem Fraenkel Prize in Contemporary History (2006) und dem George L. Mosse Prize der American Historical Association (2008).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Höchste Anerkennung zollt Micha Brumlik dieser Studie über die Begegnungen von Juden, Deutschen und Alliierten im Nachkriegsdeutschland von 1945 bis 1948, die die Historikerin Atina Grossmann vorgelegt hat. Das Werk markiert für ihn einen "paradigmatischen Durchbruch" und schließt zahlreiche Lücken in der Forschung. Der Autorin gelingt es in seinen Augen, auf Basis umfangreicher Quellenrecherchen die (sexuellen) Beziehung zwischen Juden und Juden, Juden und Deutschen, Juden und Besatzungssoldaten sowie die Vergewaltigungen deutscher Frauen durch Rotarmisten zu analysieren. Brumlik hebt die Sensibilität der Autorin angesichts der "heiklen Thematik" hervor. Er attestiert ihr, das Thema "sine ira et studio", also ohne Zorn und Eifer zu behandeln. Sein Fazit: eine grandiose Sozial- und Körpergeschichte Nachkriegsdeutschlands, die für lange Zeit ein "Standardwerk" bleiben wird.

© Perlentaucher Medien GmbH