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Weltweit nimmt die öffentliche Verbreitung von Antisemitismen über das Internet drastisch zu. Dabei zeigt sich, dass uralte judenfeindliche Stereotype sich mit aktuellen Konzeptualisierungen verbinden. Die Basis von Judenhass zeigt sich unabhängig von politischen, sozialen, ideologischen und ökonomischen Faktoren als ein kultureller Gefühlswert, der auf der Wahnvorstellung fußt, Juden seien das Übel in der Welt. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Internet-Kommunikation erörtert Monika Schwarz-Friesel, dass sich zwar oberflächliche Formen und kommunikative Prozesse im digitalen Zeitalter…mehr

Produktbeschreibung
Weltweit nimmt die öffentliche Verbreitung von Antisemitismen über das Internet drastisch zu. Dabei zeigt sich, dass uralte judenfeindliche Stereotype sich mit aktuellen Konzeptualisierungen verbinden. Die Basis von Judenhass zeigt sich unabhängig von politischen, sozialen, ideologischen und ökonomischen Faktoren als ein kultureller Gefühlswert, der auf der Wahnvorstellung fußt, Juden seien das Übel in der Welt. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Internet-Kommunikation erörtert Monika Schwarz-Friesel, dass sich zwar oberflächliche Formen und kommunikative Prozesse im digitalen Zeitalter verändern, der alte kollektive Hass gegenüber Juden jedoch ungebrochen die semantische Grundlage ist.Dabei zeigt sich, dass Antisemitismus nicht bloß ein Vorurteilssystem ist, sondern ein auf Phantasmen basierendes Weltdeutungssystem, das über Sprachgebrauchsmuster ständig reproduziert wird und im kollektiven Bewusstsein lebendig bleibt. Auch die Erfahrung des Holocaust hat diese Tradition nichtgebrochen. Den aktuellen Antisemitismus und seine derzeit dominanten Manifestationen des Anti-Zionismus und Anti-Israelismus kann man daher nicht ohne seine kulturhistorische Dimension verstehen.
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Autorenporträt
ist Antisemitismusforscherin und Kognitionswissenschaftlerin am Institut für Sprache und Kommunikation an der TU Berlin, wo sie seit 2010 das Fachgebiet Kognitive Medienlinguistik leitet. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten befassen sich mit Prozessen der massenmedialen Kommunikation, Hasssprache und verbaler Machtausübung sowie den Manifestationen der historischen und aktuellen Judenfeindschaft. Zu ihren zahlreichen Buchpublikationen gehören "Aktueller Antisemitismus - ein Phänomen der Mitte", "Sprache und Emotion", "Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert" mit Jehuda Reinharz, "Metaphern der Gewalt" und "Gebildeter Antisemitismus".
Rezensionen
"Die Studie leistet Großes [...] Eine derart umfangreiche Untersuchung in Raum und Zeit hat es noch nie gegeben." Frankfurter Allgemeine "Die Bedeutung der Studie liegt nicht nur in ihrem Umfang, sondern auch in der Authentizität der Daten. Erstmals wurden auf breiter Grundlage Meinungen und Emotionen erhoben, die ungefiltert zum Ausdruck kommen." Frankfurter Allgemeine "Jetzt ist empirisch belegt, was wir schon lange empfinden: Der Antisemitismus in den sozialen Medien nimmt zu und wird aggressiver. [...] Antisemitismus im Netz ist kein virtueller Antisemitismus, sondern eine echte Bedrohung." Zentralrat der Juden in Deutschland "Schwarz-Friesel [...] gelingt es, die verschiedenen Antisemitismen - den muslimischen, rechten, linken, bürgerlichen sowie israelbezogenen - aufzudecken und mit chirurgischer Präzision zu sezieren." Portal für Politikwissenschaft "Monika Schwarz-Friesel ist eine der führenden Antisemitismusforscherinnen der Gegenwart." DIG, Berlin "A long-awaited study by internationally renowned anti-Semitism expert Monika Schwarz-Friesel" Times of Israel Interview mit der Autorin: "We are waking up to a reality that has developed over a long time. Antisemitism was never really gone." in Jerusalem Post, 12. Juli 2019 "Im Internet äußern sich die Teilnehmer ungehemmt und bieten einen unverstellten Spiegel der Gesellschaft. Was dabei zutage tritt, ist erschreckend. Ihre Hasser sehen die Juden als universalen Sündenbock, und Schwartz-Friesel beschreibt diese Haltung als einen Glauben, der wie jede andere Religion rational nicht zu beeinflussen ist." Jakob Hessing, Tagesspiegel, 14. Juli 2019 "Dieses eminent wichtige wissenschaftlich fundierte Zeitdokument des Alltags-Antisemitismus ist Pflichtlektüre." Jüdische Rundschau, August 2019 "Im Geleit der Hassbotschaften grassieren Verschwörungstheorien. Schwarz-Friesel weist darauf hin, wie unfassbar schwer es für junge Verbraucher*innen ist, den Meinungsmüll von gehärteten Informationen zu unterscheiden. Für den Nachwuchs kann eine Hasspredigt die Valeurs engagiert vorgetragener Nachrichten haben." Der Freitag, 4. August 2019 "Der schmale Band hat es in sich! Knapp und bündig wird eine Auslese an geistiger Finsternis, wie sie sich im digitalen Zeitalter präsentiert und in zehn Kapiteln anschaulich, zuweilen lakonisch, aber nicht minder eindrücklich, analysiert." Weltexpresso, 14. August 2019 "Monika Schwarz-Friesels Buch wird dem selbst formulierten Anspruch der Forscherin an Aufklärung gerecht: Es ist schonungslos, unbequem und tut weh." Audiatur Online, 10 September 2019 "Die mit zahlreichen Beispielen unterfütterte Studie 'Judenhass im Internet' ist vor allem dahingehend von großer Bedeutung, dass sie eindrücklich aufzuzeigen im Stande ist, wie sehr sich Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen in der digitalen Welt Bahn bricht." Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-DOK, Newsletter Mai 2020 "Antisemitismusvorwürfe finden viele scheinbar skandalöser als Antisemitismus selber. Auch das ist mittlerweile die neue Normalität, wie wissen kann, wer die Publikationen führender Forscher*innen zum Thema beobachtet. Schwarz-Friesel ist eine der wichtigsten; 'Judenhass im Internet' sollten alle kennen, die mitreden wollen." litlog, 9. Juli 2020 "Die Öffentlichkeit ist nie nur Projektionsfläche. Als mehrdimensionaler Raum wirkt sie über Diskurse auf die politischen Subjekte zurück. Gilt dies für analoge wie digitale Foren, sind letztgenannte von Anonymität und einer gewissen Hemmungslosigkeit geprägt. Inwiefern die digitale Debattenkultur von Antisemitismus durchzogen ist, prüft die Studie Judenhass im Internet von Monika Schwarz-Friesel. [...] Die niedrigschwellig formulierten Anmerkungen zur Methode, die pointiert verfassten, knappen Kapitel sowie die zahlreichen Beispiele öffnen die Studie für ein breites Publikum." Jahrbuch Extremismus & Demokratie 2020…mehr