Das 13. und 14. Jahrhundert waren prägend für die Geschichte der Juden in Mittelosteuropa. Zuerst definierte Kaiser Friedrich II. im Jahr 1238 den Begriff der "Kammerknechte", durch den Juden zu einem sächlichen Eigentum des Reiches, zu "Vermögensgegenständen" wurden. 1244 begann mit Herzog Friedrich II. von Österreich eine über 200 Jahre andauernde Entwicklung von landesherrlichen Judenstatuten in Österreich, Böhmen, Mähren, Meißen, Brandenburg, Ungarn und Polen. Die durch die römische Kirche ausgegrenzten Juden wurden wieder in das christliche Rechtssystem einbezogen. Zwischen 1348 und 1350 wurden in der Zeiten der Großen Pest Juden fast überall in Europa vernichtet oder vertrieben. Nur an der Ostgrenze des Reiches fanden sie noch verhältnismäßig sicheren Lebensraum. Das Buch hat die jüdische Existenz an dieser Grenze zum Fokus von Analyse und Darstellung gemacht. Dabei werden grundsätzliche Fragen auf breitester Quellenbasis behandelt. Juden waren mit einem Bevölkerungsanteil von weniger als einem Prozent ein nicht wegzudenkendes Ferment der Gesellschaft, dessen man trotz aller Verfolgungen und Pogrome durchaus nicht entbehren konnte.