Die Düsseldorfer Straße war in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 eines der Hauptziele der Solinger NS-Verbände, die jüdische Kaufhäuser und Privatwohnungen verwüsteten und ihre Besitzer bedrohten und misshandelten. Damit begann die endgültige Vertreibung der jüdischen Kaufleute aus Ohligs, die seit Ende des 19. Jahrhunderts in die prosperierende Mittelstadt im Rheinland gezogen waren und sich eine Existenz aufgebaut hatten. Familien wie Davids, Steeg und Steinberger galten bis in die 1930er Jahre als geachtete Bürgerinnen und Bürger, die sich neben ihrem Beruf auch in Vereinen, in der Kommunalpolitik und in Wirtschaftsverbänden engagierten. Ihre Mode-, Schuh- und Weißwarenläden waren für die Ohligser beliebte Einkaufsziele. Armin Schulte und Daniela Tobias verfolgen die Entwicklung jüdischen Lebens in Ohligs anhand der Familiengeschichten entlang der Düsseldorfer Straße. Das Buch enthält zahlreiche Fotos und Abbildungen: Werbeplakate und Geschäftsanzeigen, Familienanzeigen und persönliche Dokumente der Familien, sodass ein sehr lebendiges Bild sowohl der einzelnen Familien als auch des gesellschaftlichen und geschäftlichen Umfeldes entsteht.