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Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Osteuropäische Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichte ist niemals einseitig. Wenn man zum Beispiel an die russische Revolution denkt, so fallen einem vor allem Terror, Hunger und Leid ein. Doch gerade die Jahre zwischen 1917 und 1919 waren für verschiedene nationale Gruppen Osteuropas die Zeit, in der sie ihre eigene nationale Identität schufen. Ukrainer, Kazachen und Andere hegten die Hoffnung Unabhängigkeit zu erlangen und eine eigene…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Osteuropäische Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichte ist niemals einseitig. Wenn man zum Beispiel an die russische Revolution denkt, so fallen einem vor allem Terror, Hunger und Leid ein. Doch gerade die Jahre zwischen 1917 und 1919 waren für verschiedene nationale Gruppen Osteuropas die Zeit, in der sie ihre eigene nationale Identität schufen. Ukrainer, Kazachen und Andere hegten die Hoffnung Unabhängigkeit zu erlangen und eine eigene Kultur aufbauen zu können. Einige dieser Gruppierungen wurden auch später als Nationen anerkannt.Die Situation der Juden war jedoch komplex: Die meisten Juden empfanden das Judentum als eine eigene Nation. Die Frage nach den verbindenden Elementen wurde jedoch kontrovers diskutiert. Besonders die Frage nach der Sprache war zentral.Doch genau in dieser Zeit erlebte die jüdische Kultur eine Blüte, die man als eine "jüdische Renaissance" benennen kann.Es entstanden Theater, Zeitungen, Galerien, es gab ca. 30 Gesellschaften, die sich für Kunst, Literatur, Erziehung, Musik, höhere Bildung, Geschichte, Archive und Religion einsetzten. Kurz gesagt, es entstand das "jüdische Kulturprojekt". Trotz Verfolgung und Pogrome erfuhr die jüdische Gemeinde einen bisher unbekannten Aufschwung.Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der Frage, aus welchen Gründen es zu der Entwicklung kam. Wie konnte in einer Zeit des Krieges und des Terrors eine derart explosive Entwicklung innerhalb der jüdischen Kultur stattfinden? Gab es innerjüdische Gründe oder war es die Revolution selbst, die als Katalysator für die nationale Entwicklung der Juden diente und die jüdische Kultur formte?In der Literatur wird die Geschichte der jüdischen Gemeinde Russlands oft erwähnt, da diese insbesondere die jüdische Kulturszene des 20. Jahrhunderts nachhaltig prägte.5 Die Monographie Kenneth B. Moss "Jewish Renaissance in the Russian Revolution" beschäftigtsich explizit mit dem Phänomen der Entstehung einer Kulturszene während der russischen Revolution.6 Auch die Werke von Lustiger und Levin sollen diesem Aufsatz als Grundlage dienen. Hier jedoch soll in Abgrenzung gegen die Argumentation von Moss gezeigt werden, dass das jüdische Kulturprojekt sehr wohl von der russischen Revolution beeinflusst worden war: Im folgenden sollen zunächst der Begriff des jüdischen Kultuprojektes erläutert werden, dann die Gründe für das Aufkommen der Revolution aufgelistet werden, um schließlich die Frage zu beantworten: Wie kam es zum Aufblühen des jüdischen Kulturprojektes inmitten der russischen Revolution?
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