Mit der Machtübernahme der NSDAP 1933 endete die Entwicklung einer Weimarer Theatertradition im deutschen Kulturleben abrupt. Viele Jüdinnen und Juden, die das Theater in der Weimarer Republik als Regisseur_innen, Dramatiker_innen und Schauspieler_innen mitgestaltet hatten und deren Sicherheit, Rechte und Arbeitsmöglichkeiten ab sofort massiv eingeschränkt waren, brachten die Weimarer Theatertradition durch ihre Auswanderung in alle möglichen Länder. In den Exilländern entstand so eine historisch bedeutsame Konstellation: Eine ursprünglich lokal fremde Theatertradition versuchte, hier Wurzeln zu schlagen.
In seinem großen Standardwerk widmet sich Thomas Lewy den sozialen Rahmenbedingungen und Kulturen eines 'Theaters im Exil'. Dafür bespricht Lewy Dutzende Theaterstücke und ihre Inszenierungen in den verschiedenen Ländern und Kulturen, aber auch deren Aufnahme oder Zurückweisung durch unterschiedliche Publika. Anhand von umfangreichem, erstmals erschlossenem Quellenmaterial zeigt Lewy, wie unterschiedlich immigrierte Theaterschaffende aus Deutschland mit ihrem künstlerischen Erbe umgingen: Während einige die Notwendigkeit erkannten, die Ästhetik ihrer Theaterstücke den neuen lokalen Gegebenheiten anzupassen, entschieden sich andere dafür, die ursprüngliche Form beizubehalten - unter Inkaufnahme, ein kleineres bzw. speziell geschultes Publikum anzusprechen.
Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Stellung der Jüdinnen und Juden auf den Bühnen des deutschsprachigen Kulturkreises, beginnend mit der Weimarer Republik über das Dritte Reich und Exil bis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Zudem verfolgt Lewy besonders die Theatertraditionen in Eretz Israel ab Ende des 19. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen der deutschen, sachlichen und der russisch-jüdischen, emotionalen Tradition.
Jüdische Theaterschaffende zwischen Heimat und Exil erscheint als zweites Buch des israelischen Theaterwissenschaftlers in deutscher Übersetzung bei Neofelis, nachdem Lewy in Zwischen allen Bühnen. Die Jeckes und das hebräische Theater 1933-1948 bereits die Grundlagen für seine große Studie geschaffen hat.
In seinem großen Standardwerk widmet sich Thomas Lewy den sozialen Rahmenbedingungen und Kulturen eines 'Theaters im Exil'. Dafür bespricht Lewy Dutzende Theaterstücke und ihre Inszenierungen in den verschiedenen Ländern und Kulturen, aber auch deren Aufnahme oder Zurückweisung durch unterschiedliche Publika. Anhand von umfangreichem, erstmals erschlossenem Quellenmaterial zeigt Lewy, wie unterschiedlich immigrierte Theaterschaffende aus Deutschland mit ihrem künstlerischen Erbe umgingen: Während einige die Notwendigkeit erkannten, die Ästhetik ihrer Theaterstücke den neuen lokalen Gegebenheiten anzupassen, entschieden sich andere dafür, die ursprüngliche Form beizubehalten - unter Inkaufnahme, ein kleineres bzw. speziell geschultes Publikum anzusprechen.
Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Stellung der Jüdinnen und Juden auf den Bühnen des deutschsprachigen Kulturkreises, beginnend mit der Weimarer Republik über das Dritte Reich und Exil bis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Zudem verfolgt Lewy besonders die Theatertraditionen in Eretz Israel ab Ende des 19. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen der deutschen, sachlichen und der russisch-jüdischen, emotionalen Tradition.
Jüdische Theaterschaffende zwischen Heimat und Exil erscheint als zweites Buch des israelischen Theaterwissenschaftlers in deutscher Übersetzung bei Neofelis, nachdem Lewy in Zwischen allen Bühnen. Die Jeckes und das hebräische Theater 1933-1948 bereits die Grundlagen für seine große Studie geschaffen hat.