Die Geschichte der jüdischen Gemeinde als Teil der Heilbronner Stadtgeschichte steht im Mittelpunkt des Bandes. Dazu gehört auch die Darstellung der eher unbekannten gesetzestreuen Religionsgesellschaft Adas Jeschurun, die es hier ab 1910 mit einer eigenen kleinen Synagoge und einem Gemeindehaus gab. Ein weiteres zentrales Thema des Buches ist die 1877 eingeweihte Synagoge an der Allee als architektonisch herausragendes Gotteshaus, ihre Zerstörung am Morgen der Reichspogromnacht und die viele Jahre andauernden Bemühungen um die Restitution. Der Baugeschichte des Landesasyls Wilhelmsruhe, der heutigen Alice-Salomon-Schule, ist ein ebenfalls ein Kapitel gewidmet. Dem Israelitischen Friedhof im Breitenloch, der heute eines der wenigen unmittelbaren Zeugnisse für das ehemals blühende jüdische Leben in unserer Stadt darstellt, nähern sich drei Beiträge an – zeichnerisch, kunstgeschichtlich und als Ort des Gedenkens und der Versöhnung. Ein weiteres Kapitel erinnert an den frühen Israelbesuch einiger junger Heilbronnerinnen und Heilbronner, der zu gegenseitiger (Wieder-)Annäherung und immer noch bestehenden Kontakten führte. Einzelne Biographien begleiten und ergänzen die Überblickstexte. Zu den Persönlichkeiten gehören der Rabbiner Max Beermann, das Musiker-Ehepaar Rypinski, die Mediziner-Familie Strauß, der Sohn des letzten Gemeindevorstehers von Adas Jeschurun, Walter Strauss, Else und Wilhelm Josenhans sowie Fritz Wolf. Ein Interview mit der Vorsteherin Frau Avital Toren, die Einblicke in die heutige jüdische Gemeinde gibt, beschließt den Band.