Jürg Schubiger hat ein umfangreiches literarisches Werk vorzuweisen. Seit den 1980er Jahren umfasst es zunehmend auch die Kinderliteratur: kurze Geschichten, längere Erzählungen, Gedichte, Nacherzählungen und Texte für Bilderbücher. Sie wurden in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für seine Geschichtensammlung Als die Welt noch jung war erhielt er 1996 sowohl den Schweizer Jugendbuchpreis als auch den Deutschen Jugendliteraturpreis, und für sein kinderliterarisches Gesamtwerk wurde ihm 2008 der Hans Christian Andersen-Preis verliehen, die international bedeutsamste Auszeichnung im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur.Im vorliegenden Band der Reihe "Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht" wird Jürg Schubigers kinderliterarisches Werk vorgestellt und interpretatorisch erschlossen. Dazu werden auch die Überlegungen und Hinweise aus seinen Vorträgen, Interviews und Essays mit herangezogen. Entstanden ist so ein Lese- und Studienbuch zu diesem literarisch innovativen Autor. Im Mittelpunkt stehen seine Geschichten und Gedichte - mit Informationen zu ihrer Entstehung, ausführlichen Kommentaren zu ihrer literarischen Eigenart und mit durchdachten, in der Praxis erprobten Vorschlägen für den Literaturunterricht. Das didaktische Konzept, das den methodischen Anregungen zugrundeliegt, stellt mit den Begriffen "literarische Erfahrung" und "literarische Bildung" zwei Zielvorstellungen in den Mittelpunkt, unter denen Jürg Schubigers "Kinderliteratur der Nachdenklichkeit" adäquat zur Geltung kommen kann.