Eine ganze Reihe beeindruckender Bilder von Jürgen Schadeberg ( 1931 in Berlin) ist in die Geschichte eingegangen. Der junge Fotograf ging 1950 nach Südafrika und arbeitete dort für Drum, die erste Zeitschrift für schwarze Leser, später etwa auch für Time Life und den stern . In den frühen Fünfzigerjahren porträtierte er den jungen Anwalt Nelson Mandela oder die Sängerin Miriam Makeba und das wilde Nachtleben im dynamischen schwarzen Stadtteil Sophiatown. Die ungeschönte Darstellung der ärmlichen Lebensumstände eines Großteils der schwarzen Bevölkerung wurde schließlich zu seinem Hauptanliegen. Als Drum 1964 verboten wurde, verließ Schadeberg das Land und fotografierte die nächsten Jahrzehnte in Europa und USA weiter Menschen und ihren Alltag, ohne dabei je in Stereotypen zu verfallen oder ihnen ihre Würde zu nehmen.
1985 kehrte Schadeberg nach Südafrika zurück und schoss dort 1994 erneut ein Bild, das um die Welt ging: Nelson Mandela, der erste schwarze Präsident Südafrikas, amFenster seiner früheren Zelle auf Robben Island.
1985 kehrte Schadeberg nach Südafrika zurück und schoss dort 1994 erneut ein Bild, das um die Welt ging: Nelson Mandela, der erste schwarze Präsident Südafrikas, amFenster seiner früheren Zelle auf Robben Island.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Freudig begrüßt Rezensent Wilfried Weinke diesen großformatigen Bildband, der das Lebenswerk Jürgen Schadeberg angemessen würdigt. Er rekapituliert die Karriere des großen Fotografen, der ab 1950 viele Jahre in Südafrika lebte, und hebt neben Schadebergs Porträts der Protagonisten der Blues- und Jazzszene in Südafrika vor allem die politisch engagierten Fotoreportagen hervor, die das System der Apartheid dokumentieren. Vorliegender, von Ralf-P. Seippel herausgegebene Band führt für Weinke in "brillanter Weise" das Lebenswerk Schadenbergs vor Augen. Er lobt den "opulenten" Band als sensible Würdigung des bescheidenen und begeisterungsfähigen Fotografen. Die Textbeiträge von Kollegen und Freunden unterstreichen seines Erachtens zu Recht Schadebergs Menschenfreundlichkeit. Ohne dessen Fotos, resümiert Weinke, wäre der "Bildatlas des 20. Jahrhunderts um einige seiner großartigsten Dokumente" ärmer.
© Perlentaucher Medien GmbH
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