Jugend ohne Gott ist der dritte Roman des österreich-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth, erschien im Jahr 1937. Der Titel des Werkes "Jugend ohne Gott" drückt die Charakter-, Gedanken- und Lieblosigkeit der Jugend im Dritten Reich aus. Das Buch kritisiert die Zustände nach der Machtübernahme Hitlers. Da ist auf der einen Seite der Lehrer, ein Opportunist, der aus Angst davor, seinen Lebensunterhalt zu verlieren, nicht für seine moralischen Werte eintritt; auf der anderen Seite stehen die Kinder, die, ebenso wie ihre Eltern, die NS-Propaganda verinnerlichen, das eigenständige Denken aufgeben und sich von der Diktatur beherrschen lassen. Zur Inhalt: Ein Lehrer korrigiert gerade die Klassenarbeiten seiner Schüler. Dabei stellt er fest, dass der Schüler N sich sehr despektierlich gegenüber Schwarzen äußert. Er bemängelt dies, streicht es jedoch nicht an, weil er Schülern gegenüber nichts bemängeln könne, was offiziell in den Medien seines Landes verlautet wird. Er denkt in dieser Zeit über Gott. Er gesteht, dass er seinen Glauben im Ersten Weltkrieg verloren hat und nur noch vor anderen so tut, als ob er noch glauben würde. Am kommenden Schultag äußert er bei der Rückgabe der Klassenarbeiten an seine Schüler gegenüber N seine Meinung, dass Farbige auch Menschen seien. Der Lehrer, der Angst vor einer Disziplinarstrafe hat und keinen Gefallen an seinem Beruf mehr findet, geht am Abend in eine Bar und trifft dort in alkoholisiertem Zustand auf einen alten Lehrerkollegen, genannt Julius Cäsar. Er erklärt, dass die Seele des Menschen bald so unbeweglich sein werde wie das Antlitz eines Fisches.