68,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in über 4 Wochen
  • Broschiertes Buch

Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Problemstellung: Noch kurz vor dem Fall der Mauer fanden rechtsextremistische Denk- und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland kaum Beachtung, weder in der Öffentlichkeit noch auf Seiten der zuständigen Behörden. Neonazigruppierungen wie beispielsweise aus dem Umfeld von Michael Kühnen und gewalttätige Skinheads machten zwar durch rechtsextremistische…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Problemstellung:
Noch kurz vor dem Fall der Mauer fanden rechtsextremistische Denk- und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland kaum Beachtung, weder in der Öffentlichkeit noch auf Seiten der zuständigen Behörden. Neonazigruppierungen wie beispielsweise aus dem Umfeld von Michael Kühnen und gewalttätige Skinheads machten zwar durch rechtsextremistische Straftaten auf sich aufmerksam und stellten auch ein Risiko für die öffentliche Sicherheit dar, galten aber allgemein als nicht erwähnenswert und im sozialen Abseits stehend.
Als ein relevantes Problem erschien der Rechtsextremismus in erster Linie lediglich als ein Phänomen, das sich überwiegend unter den Erwachsenen der Gesellschaft finden ließe. Die Bedeutung und das Ausmaß des Rechtsextremismus wurde in diesem Kontext mit einschlägigen rechtsextremistischen Vereinigungen und Verbänden in Verbindung gebracht, die vornehmlich als Sammelbecken unverbesserlicher ewig Gestriger charakterisiert wurden. Vor diesem Hintergrund war Rechtsextremismus als unerfreuliches Vermächtnis eines abgeschlossenen Zeitabschnittes der deutschen Geschichte behandelt worden, dessen sich die nachfolgenden Generationen mit dem Verlauf der Jahre von selbst entwöhnen würden.
Der Rechtsextremismus, wie er sich hingegen in der heutigen Zeit darstellt, ist jedoch schon lange nicht mehr ausschließlich der Rechtsextremismus nationalistischer Hardliner. Rechtsextremismus hat sich zeitgemäß entwickelt und findet besonders bei jungen Menschen Zuspruch. Mit Beginn der 90er-Jahre hat der Rechtsextremismus eine ganz neue Qualität erreicht und ist in den verschiedensten Facetten, z.B. im Internet, in neonazistischen Gruppierungen, rechtsextremistischen Subkulturen, Parteien sowie Wähler- und Einstellungspotentialen, verschärft in Erscheinung getreten. Eine besondere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit der 90er-Jahre hat der Rechtsextremismus allerdings durch konkrete rechtsextremistische und fremdenfeindliche Gewalttaten zumeist jugendlicher Täter erregt. Fast täglich kam es zu Schändungen jüdischer Grabstätten und Synagogen oder Mahnmale für die Opfer des Holocaust, zu gewaltsamen Übergriffen auf Ausländer oder zu Brandanschlägen auf Asylbewerberheime und Wohnungen von Ausländern. Dabei haben die rechtsextremistischen Täter sogar oftmals den Tod ihrer Opfer billigend in Kauf genommen. Durch solche Taten schadet der Rechtsextremismus seit Beginn der 90er-Jahre und der damit verbundenen Wiedervereinigung Deutschlands nicht mehr ausschließlich der politischen Kultur, sondern der gesellschaftlichen Stimmung insgesamt, was eine besondere Herausforderung für die Demokratie der Bundesrepublik Deutschland darstellt.
In meiner Diplomarbeit soll es im Folgenden genau um diesen jugendlichen Rechtsextremismus gehen, der sich oft in rechtsradikaler Gewalt gegen Asylbewerber, Ausländer, ethnische Minderheiten, Behinderte, Homosexuelle, Obdachlose oder einfach nur anders denkende bzw. anders aussehende Bürger artikuliert. Ausgehend von der Definition der Begriffe Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus, zwei Begriffe, die in der öffentlichen Diskussion sowohl alternativ als auch synonym verwendet werden, lege ich im nächsten Kapitel die Entwicklung der politisch motivierten rechtsextremistischen Gewalt- und Straftaten seit Beginn der 90er-Jahre dar und werde eine Analyse polizeilicher Ermittlungsakten zu Tatverdächtigen speziell fremdenfeindlicher Straftaten von Peucker, Gaßebner und Wahl (2001) präsentieren. Im darauf folgenden Kapitel stelle ich einen Erklärungsansatz möglicher Ursachen von Rechtsextremismus und Gewalt unter Jugendlichen vor, genauer gesagt den Erklärungsansatz des Soziologen Wilhelm Heitm...