Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Recht und Kriminalität, , Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Arbeit liegt die folgende Fragestellung zugrunde: Inwiefern stellt Jugenddelinquenz ein ubiquitäres Phänomen dar? Als erstes wird sich im zweiten Kapitel mit der Jugendphase im Allgemeinen auseinandergesetzt, um ein grundlegendes Verständnis für die weiterführende Thematik der Jugenddelinquenz zu schaffen. Dabei geht es zunächst um Begriffsbestimmungen und danach um die Betrachtungsweise von Jugend als soziale und gesellschaftlich konstruierte Kategorie, welche ebenfalls einen anerkannten Forschungspunkt darstellt. Des Weiteren befasst sich die Arbeit mit der Jugend aus entwicklungspsychologischer Sicht. Die Betrachtungsweise der Entwicklungspsychologie wurde ausgewählt, da sie einen in der Wissenschaft vielvertretenen Ansatz darstellt und auch Grundlage eines späteren Kapitels zu Erklärungsansätzen der Jugenddelinquenz ist. Anschließend geht es im dritten Kapitel übergreifend um die Jugenddelinquenz. Dafür werden zunächst erneut wichtige Begriffe definiert und anschließend die Jugendkriminalität im Hell- und Dunkelfeld differenziert behandelt. Im letzten Unterkapitel des dritten Abschnittes wird auf die Unterschiede von sogenannten episodischen und intensiven Täter*innen eingegangen. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass die eine Gruppe mit ihren Verhaltensweisen einer jugendtypischen Entwicklung zugeteilt wird und die andere eher der langfristigen und jugenduntypischen Delinquenz. Im vierten Kapitel folgt die Auseinandersetzung mit bestimmten Entstehungszusammenhängen und Erklärungsansätzen von Jugenddelinquenz. Dabei werden sowohl entwicklungspsychologische als auch lebenslaufforschungsbezogene Ansätze und Theorien herangezogen. Das letzte Teilkapitel beschäftigt sich mit der soziologischen Etikettierungstheorie, die eine andere Sichtweise auf die Jugenddelinquenz darstellt, indem sie die Zuschreibungsprozesse ¿nichtkonformen¿ Verhaltens in den Vordergrund stellt. Inhaltlich endet die Arbeit mit einem Perspektivwechsel, durch welchen die Konzepte Jugend und Jugenddelinquenz grundsätzlich infrage gestellt und kritisch beleuchtet werden. Hierdurch soll nicht nur die bestehende Betrachtungsweise von Jugendlichen hinterfragt und gegebenenfalls erweitert werden, es wird ebenfalls auf die Vielfältigkeit pädagogischer und wissenschaftlicher Aussagen bezüglich Jugenddelinquenz aufmerksam gemacht.
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