Unabhängig vom Bundesland besteht in der stationären Erziehungshilfe in Deutschland ein Anspruch auf gleichwertige Leistungen nach SGB VIII. Bei einem Vergleich der Länder treten jedoch schnell teils erhebliche Kostendisparitäten zutage. Den Ursachen für diese Ungleichheiten auf die Spur zu kommen, ist Ziel dieser Arbeit. Die stationäre Erziehungshilfe wird hier als Teil des sogenannten Nonprofit-Sektors, auch Dritter Sektor genannt, verstanden. Bedeutsame Theorien zu diesem Bereich sowie eine AuseinanderSetzung mit aktuellen Rahmenbedingungen und Paradigmenwechseln bilden daher die theoretische Basis eines Ländervergleichs zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Freistaat Thüringen. Die Ursachenanalyse zu den Kostendisparitäten dieser beiden Länder zeigt, dass anhaltende Rationalisierungsbestrebungen der öffentlichen Hand unter anderem zu einem niedrigeren Gehaltsniveau bei den Beschäftigten führen können. In der Folge ist zu befürchten, dass die Einrichtungen ihre Qualitätsstandards nicht halten können.
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Die vorliegende Studie ist ein gelungener Versuch das scheinbar undurchsichtige Dickicht von sozialem und geSetzlichem Anspruch auf gleichwertige Leistungen nach dem SGB VIII im Bereich der stationären Erziehungshilfe in Deutschland zu durchdringen. Dem Leser wird an einem komplexen, konkreten Beispiel aus dem Jugendhilfebereich deutlich, mit welchen Mitteln und Stellschrauben das im GrundgeSetz verankerte Sozialstaats- und Gleichstellungsgebot in Frage und in Teilen außer Kraft geSetzt wird. Bei der aktuell stattfindenden SGB VIII-Novellierung Setzt sich nicht nur die Gewerkschaft ver.di gegen die zunehmende Prekarisierung und für eine Aufwertung der sozialen Berufe ein. Auch die aufklärende Arbeit von Frank Plaßmeyer verdeutlicht die politischen, rechtlichen, administrativen und fachlichen Erfordernisse für ein Jugendhilfeangebot im Interesse der berechtigten Kinder, Jugendlichen und ihren Familien. - Siegfried Kühbauer, auf: socialnet.