Projektarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Fachhochschule des Mittelstands (Fachhochschule des Mittelstands Köln), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit Jugendlichen, die so riskant agieren, dass niemand sie haben will. Es geht um Jugendliche, die weder Zuhause mit ihren Familien leben können, noch es schaffen, in einer Einrichtung der Jugendhilfe sesshaft zu werden. Sie testen Grenzen aus und sind auf der Suche nach dem eigenen Selbst und der eigenen Art zu leben. Viele von ihnen sind verstört durch Traumatisierungen, die sie abgespalten haben und deren Folgen ihr Verhalten mitbestimmt. Durch schlechte Erfahrungen mit Hilfe und Erziehung haben sie meist keine Einsicht in den eigenen Hilfebedarf.Für mehr als ein Drittel dieser Jugendlichen beginnt der Start in die Jugendhilfe mit der Aufnahme in eine Inobhutnahmestelle. Die restlichen Jugendlichen, die in das Schema dieser Gruppe passen, finden spätestens durcheine frühzeitig beendete Hilfemaßnahme im Laufe ihrer Biographie, in eine Inobhutnahmestelle. Aufgabe der Inobhutnahmestellen ist es Jugendlichen in Krisensituationen Schutz, Unterstützung, Versorgung und Perspektivklärung zu bieten. Doch welche Perspektive kann man einem Jugendlichen bieten, der von allen Hilfemaßnahmen abgelehnt wird, weil er sich zuvor mehrmals als nicht tragbar bewiesen hat und der auch nicht Zuhause leben kann, weil seine Familie überfordert mit seiner Erziehung ist? Um herauszufinden, wie mit solchen Jugendlichen umgegangen werden kann und was sie in ihrer Situation am meisten brauchen, muss zuerst herausgefunden werden, was diese Jugendlichen ausmacht und was die Gründe für ihr Handeln sind. Die Studium-in-der-Praxis-Phase (SiP-Phase) wird von meiner Person zur Hälfte in der Inobhutnahmestelle verrichtet, die Arbeit dort bringt den täglichen Umgang mit vermeintlichen Systemsprengern mit sich. Besonders aufregend an der Arbeit in einer Inobhutnahmestelle ist, dass oft sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, mit oft sehr verschiedenen Lebensläufen, den selben Wohnraum teilen. Während der eine Bewohner womöglich für seine Abiturprüfungen lernt, wird der andere gerade von der Polizei abgeführt. Bei Inobhutnahmestellen handelt es sich um sehr spezielle Einrichtungen in der Jugendhilfe, da Jugendliche dort meist in akuten Krisensituationen aufgenommen werden und im Idealfall ohne langen Aufenthalt in eine Folgehilfe oder zurück in die Familie vermittelt werden.
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