Die Publikation beschreibt den Jugendstrafvollzug in Chile, Peru und Bolivien nach dem Ende der Diktaturen. Der Autor stellt hierzu die jeweiligen aktuellen Entwicklungsprozesse und Vorschriften dar und unternimmt einen Vergleich zwischen den internationalen Standards und der tatsächlichen Situation der Menschenrechte innerhalb des Jugendstrafvollzugs. Darüber hinaus analysiert er auch das jeweilige nationale Jugendstrafrecht. Dabei wird überprüft, ob der Prozess der Modernisierung und Implementierung internationaler Jugendstrafrechtsstandards die gleiche Intensität im Jugendstrafvoll¬zug sowie im Jugendstrafrecht gehabt hat und welche Faktoren die jeweilige Entwicklung beeinflusst haben. Die komparative Analyse umfasst zudem das System des Schutzes der Rechte von Gefangenen. Dazu werden die internationalen und nationalen Kontrollmechanismen beschrieben und die Rolle der amerikanischen Menschenrechtskommission, des Interamerikanischen Gerichtshofs für Men-schenrechte sowie die verschiedenen Rechtsmittel und Kontrollmechanismen in-nerhalb der Länder thematisiert. Zudem werden in dieser Arbeit auch das deutsche Jugendstrafrecht und der deut-sche Jugendstrafvollzug vorgestellt. Da die deutsche Jugendstrafrechtsreform inte-ressante gesetzliche Ausgestaltungen, programmatische Orientie¬rungen (z. B. Wie-dereingliederung als alleiniges Vollzugsziel, Prinzipien der Angleichung, Normalisierung, der Überleitungsorientierung und der Vollzugs¬öffnung) und Praxismodelle hervorgebracht hat, können die Erfahrungen beispielhaft für die zukünftige Ausgestaltung des Jugendstrafvollzugs in Lateinamerika sein.
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