Was passiert mit Jugendlichen, die aus Kulturen mit großer Machtdistanz in eine Gesellschaft mit niedriger Machtdistanz immigrieren, beziehungsweise in diese hineingeboren werden? Die vorliegende Studie befasst sich mit den Kulturdimensionen 'Machtdistanz' und 'Kollektivismus versus Individualismus' aus der in den 80iger Jahren entstandenen Studie des niederländischen Sozialpsychologen Geert Hofstede. Ausgehend von der Annahme, dass Abhängigkeits- und Unabhängigkeitsbedürfnisse in unterschiedlichen Ausprägungen zu den doppelkulturellen Lebenswelten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zählen, werden die Erziehungswahrnehmung zwischen Familie und Freizeitbetreuung sowie das Selbstkonzept von in Wien lebenden jugendlichen MigrantInnen im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren unter dem Fokus Machtdistanz auf handlungswissenschaftlicher Ebene erörtert.