Erziehung und Bildung waren von entscheidender ideologischer Bedeutung in der DDR. Aus der heranwachsenden Generation sollten 'sozialistische Persönlichkeiten' werden, die die Zukunft ihres Staates gestalteten. Wenn diese Entwicklung jedoch nicht so verlief, wie erwünscht, griff die Jugendhilfe ein. Im staatlichen Auftrag steuerten die Fachkräfte in den Einrichtungen der Jugendhilfe die Entwicklung von Kindern von klein auf. Als Inbegriff der repressiven Pädagogik gilt der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau, die dort angewandten Erziehungsmethoden gelten mittlerweile als menschenrechtsverletzend. Kathi Klöpfel beleuchtet in ihrem Buch das Erziehungssystem der DDR von der Krippe über den Kindergarten hin zur Jugendhilfe. Der Fokus liegt dabei auf der Fragestellung, inwieweit autoritäre und repressive Erziehungsmethoden praktiziert wurden und eine Auseinandersetzung des pädagogischen Personals damit stattfand. Heimerziehung, besonders in den Spezialheimen der Jugendhilfe, wird dabeischwerpunktmäßig untersucht. Abschließend werden deutsche und europäische Parallelen aufgezeigt.