Ein 11-jähriges Mädchen mit dem Talent abzuhauen, ein kleiner Esel, der die Herzen erobert und eine alles verändernde Reise - das alles findet ihr in "Jukli oder wie ich einen kleinen Esel an der Backe hatte und nicht mehr loswurde" von Corinna C. Poetter.
Flora hat es nicht leicht mit ihren zwei
großen Brüdern, die sie zu gern nerven, einer Mutter, die ständig arbeitet und die sich anhäufenden…mehrEin 11-jähriges Mädchen mit dem Talent abzuhauen, ein kleiner Esel, der die Herzen erobert und eine alles verändernde Reise - das alles findet ihr in "Jukli oder wie ich einen kleinen Esel an der Backe hatte und nicht mehr loswurde" von Corinna C. Poetter.
Flora hat es nicht leicht mit ihren zwei großen Brüdern, die sie zu gern nerven, einer Mutter, die ständig arbeitet und die sich anhäufenden Probleme in der Schule. Sie ist gut im Abhauen, nicht im wörtlichen Sinne, sondern eher darin, Nähe nicht zu zulassen und sich aus unangenehmen Situationen zu flüchten. Nie hätte sie gedacht, dass sie eines Tages richtig abbaut und das auch noch mit einem jungen Esel, der immer nur kuscheln will. Doch Flora hat geschworen das Eselmädchen Jukli nach Frankreich zum Eselfest zubringen. Damit beginnt eine spannende Reise.
Das etwas schräge Cover in seinen farbenfrohen Farben wirkt positiv, lustig und macht gute Laune. Der Esel hat leichten Comicstil und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
Corinna C. Poetter schreibt wunderbar. Die Zeilen fliegen nur so dahin. Beim Lesen wird die Geschichte lebendig. Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet. Man kann sich in jede Situation und in Jukli sehr gut hineinversetzen.
Die bewegende Geschichte greift wichtige Themen auf. So erhaltet ihr hier interessante Informationen über das Leben und die Kultur der Roma, über das Selbstbewusdtsein, Körperwahrnehmung, Mobbing und natürlich über Esel. Außerdem geht es um Familienbande und den Mut für etwas und jemanden einzustehen.
Flora leidet unter ihrer aktuellen Situationen. Während ihrer Reise reflektiert sie ihr Verhalten, ihre Erlebnisse und gewinnt wichtige Erkenntnisse. Das Verhalten des Esels ist authentisch. Es gibt dank Jukli einige witzige Szenen, aber auch tief berührende Momente. Mamou, die Besitzerin und Roma, berüht auf eine besondere Weise. Es gibt im Buch ein romanisches Lied sowie verschiedene Ausdrücke sowie französische Sätze. Manchmal werden sie im Satz mit erklärt, aber oft fehlt und man kann ihre Bedeutung nur erahnen. Hier wäre im Anhang eine Übersetzung mit Aussprachehinweis hilfreich. Das hätte auch noch einen zusätzlichen Lerneffekt gehabt.
Auch ein kleiner Infotext über Esel wären schön gewesen, denn Esel sind nur sturr, wenn sie es sein müssen. Es sind kluge Tiere, die ein mitfühlendes Wesen haben. Genau das wird an Jukli wunderbar aufgezeigt und vermittelt.
Das Kinderbuch ist meines Erachtens vom Schreibstil und der gewählten Schriftgröße schon mehr ein Jugendbuch ab 11/ 12 Jahren.
Das Abenteuer von Flora und Jukli ist rasant, humorvoll, ergreifend und fesselnd. Ich konnte das Buch nur schwer aus den Händen legen. Auch wenn das Ende zu schnell kam und mir manche Wirkung zu kurzlebig erscheint, so hat sich Jukli in mein Herz geschlichen und es voll und ganz erobert. Diese kleine, freche, herzige Eseldame musd man einfach kennenlernen.
Daher gibt es eine herzliche Empfehlung für Jukli und ihre abenteuerliche Geschichte.