Julius Bissier (1893 in Freiburg i.Br. - 1965 in Ascona) gehört zu den Pionieren der abstrakten Malerei in Deutschland, die der Auseinandersetzung mit ostasiatischer Kunst wichtige Impulse für ihr künstlerisches Schaffen verdanken. Insbesondere seine Tuschen, die ihn zeitlebens beschäftigten, aber auch seine Miniaturen in Eiöltempera, frühe Ölbilder oder Keramiken eröffnen Bezüge zur ostasiatischen Kunst und Kultur. Internationale Bekanntheit erlangte Bissier erst in den späten 1950er Jahren. In dieser Zeit wurden Zen-Buddhismus und ostasiatische Kalligraphie im Westen begeistert aufgenommen. So kreuzen sich in Bissiers OEuvre gleich mehrere Rezeptionsgeschichten Ostasiens aus westlicher Perspektive: Eine davon erzählt von der individuellen künstlerischen Rezeption, die andere von der Rezeption ostasiatischer Kunst und Philosophie im Westen. Der Katalog zur Ausstellung des Museums für Neue Kunst Freiburg stellt ausgewählte Werke Bissiers und ostasiatische Kunstwerke vor.