Julius Otto Grimm (1827-1903) war eine wichtige Persönlichkeit im künstlerischen Umfeld von Johannes Brahms. Auf der Basis zahlreicher bislang unveröffentlichter Quellen widmet sich der Sammelband neben biografischen und rezeptionsgeschichtlichen Aspekten auch Grimms Wirken als Komponist, Dirigent, Bearbeiter und Editor. Außerdem wird sein nachdrücklicher Einsatz für die Musik Georg Friedrich Händels und Johann Sebastian Bachs in den Blick genommen. Als Direktor des Musikvereins zu Münster prägte er über 40 Jahre das Musikleben der Westfalenstadt. Grimms Eingebundenheit in das um Brahms zentrierte Künstlernetzwerk ist reich dokumentiert. Scherzhaft wurde er gar als "Oberbrahmser" bezeichnet. Allzu leicht gerinnen solche Denkmuster aber zum Klischee. Darum will diese Publikation nicht zuletzt Grimms Individualität nachspüren.Eine Online-Ausstellung vom Institut für Musikwissenschaft Münster macht die wechselvolle Karriere Grimms anhand von Briefen, Fotografien und Konzertprogrammen anschaulich. Die Exponate gewähren spannende Einblicke in ein Künstlerleben, das neben familiären und beruflichen Glücksmomenten auch schwere Schicksalsschläge bereithielt. In den kommentierten Schriftstücken kann virtuell "geblättert" und gelesen werden: https://julius-otto-grimm.uni-muenster.de/.