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Die zarte Geschichte eines jungen Mannes auf dem Weg in das Leben - poetisch, lebensklug, feinsinnig.
'Julius' ist die Geschichte eines jungen Mannes, der hinaus ins Leben tritt. Und es ist die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft zwischen Julius und Martin. Es ist auch die tragische Liebesgeschichte zwischen Julius und Jadwiga und die nur vermeintlich geglückte Liebesgeschichte zwischen Julius und Caroline. Julius ist ein zeitgenössischer, zugleich aber unzeitgemäßer Romantiker, der von der Idylle seines bisherigen Lebens Abschied nimmt.
Christian Zehnder erzählt ebenso dicht wie
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Produktbeschreibung
Die zarte Geschichte eines jungen Mannes auf dem Weg in das Leben - poetisch, lebensklug, feinsinnig.
'Julius' ist die Geschichte eines jungen Mannes, der hinaus ins Leben tritt. Und es ist die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft zwischen Julius und Martin. Es ist auch die tragische Liebesgeschichte zwischen Julius und Jadwiga und die nur vermeintlich geglückte Liebesgeschichte zwischen Julius und Caroline. Julius ist ein zeitgenössischer, zugleich aber unzeitgemäßer Romantiker, der von der Idylle seines bisherigen Lebens Abschied nimmt.

Christian Zehnder erzählt ebenso dicht wie poetisch. Er hat einen kleinen, höchst feinen Bildungsroman verfasst, der eine sehr reiche Lektüre bietet.
Autorenporträt
Christian Zehnder wurde 1983 in Bern geboren. Studium der Slawistik und Philosophie in Fribourg und München. Derzeit Assistent für slawische Sprachen und Literaturen an der Universität Fribourg. Übersetzungen aus dem Russischen. 2008 veröffentlichte Christian Zehnder die Erzählung 'Gustavs Traum'.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.04.2012

Urplötzliche Träne
Bedeutungshuberei: Christian Zehnders "Julius"

Huh. Huh. Huh. Oder, um es präziser auszudrücken: Puh. Ein wahrhaft schwerer Fall von Feinsinnigkeit und Tiefe an Bedeutung liegt hier vor - indes bedauerlicherweise ein solch aufgeblasener und notgedrungen hohler Fall, dass man nicht einmal von Scheitern sprechen mag, sondern nur noch von Frechheit. "Julius" nennt sich der zweite, glücklicherweise nur 119 Seiten umfassende Roman von Christian Zehnder, der sich schon in seinem Debüt "Gustavs Traum" als vermeintlicher Experte in Sachen Jahrhundertwendeliteratur und Meister des Eklektizismus bewiesen hat. Hier eine Prise Stifter, da ein wenig Hofmannsthal und dort ein bisschen Weltentrücktheit à la Robert Walser darübergeschmiert. Zweifelsohne kann das aus der Zeit Gefallene reizvoll sein, nur passiert das in der Erzählung über eben jenen Julius, der an der Schwelle zum Erwachsenwerden mehr vor sich hindämmert, als wirklich an ihr zu straucheln, nicht nur ohne Sinn, sondern mit erschreckend wenig handwerklichem Vermögen, allein die Erzählperspektiven purzeln durcheinander wie eine Horde junger Hasen. Unachtsamkeiten, die umso mehr ins Auge fallen, als von Zehnder permanent Hinweise und Reminiszenzen auf große Autoren angeführt werden. Nicht selten mit unverhohlen herablassendem Gestus.

Was aber will uns dieser Autor nun mit seinem Buch sagen? Anscheinend will er seine Figuren, die kaum mehr sind als Staffagen, als besonders empfindsam präsentieren. Da wird schon mal "urplötzlich eine Träne" vergossen, im Brétonschen Sinne der unerfüllten Liebe für die fremde Frau entbrannt und voller Sehnsucht auf den Sommer gewartet, den vergangenen allerdings. Eine beinahe somnambule Unbeteiligtheit bestimmt das Dasein von Julius. Ganz im Gegenteil zu dem seines sportlichen Freundes Martin. Natürlich lässt Zehnder es sich nicht nehmen, hin und wieder auf Flauberts "Éducation sentimentale" zu verweisen.

Wobei in diesem Fall im Gegensatz zum berühmten Vorläufer die gegenseitige Hingezogenheit, deren homoerotische Spuren man vergeblich sucht, nicht recht zu verstehen ist, zumal Julius den Freund über Jahre nicht kontaktiert, geschweige denn an ihn gedacht hat. Zu vermuten ist hingegen, dass Julius, der ein Leben als moderner, wenn auch nicht sonderlich gut aufgelegter Taugenichts fristet, aber mühelos die literaturwissenschaftlichen Hausarbeiten von Martin schreibt, eine Art traumwandlerisches Genie verkörpern soll, dem das Immergleiche seiner Umwelt jedweden Antrieb geraubt hat. "Julius reihte Zitate aus dem Roman aneinander und erreichte die geforderte Länge, ohne dass er eine Zeile dazu beigetragen hätte."

Die Ironie ist, dass man hierin das Prinzip, nach dem Zehnder seinen Roman amalgamiert hat, widergespiegelt ist. Wenn nicht jeder seiner Sätze von so grausamer Nichtigkeit wäre, die so niemals bei all jenen zu finden ist, die der Autor fleddert.

WIEBKE POROMBKA

Christian Zehnder: "Julius". Roman.

Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2011. 119 S., br., 12,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Von Aufruhr scheint dieser knappe Adoleszenzroman so weit entfernt wie eine Kuh vom Fliegen. Samuel Moser hat nichts dagegen. Im Gegenteil scheinen ihm die unspektakuläre Hauptfigur und die mit klassischen Bildungsromanmomenten angefüllte, wenig aufreibende Geschichte Freude zu machen. Allerdings ahnt Moser auch eine weniger ruhige und sanfte Seite des Buches. Indem der Autor Christian Zehnder auf das Offene, das Unentschlossene und Unentschiedene seiner Figur und der Handlung abhebt, vermutet Moser, räumt er dem Dunklen und Schmutzigen Raum ein.

© Perlentaucher Medien GmbH
Ein Entwicklungsroman auf den Spuren der Romantik: Christian Zehnders Roman 'Julius' ist betörend unzeitgemäß. Marius Nobach Süddeutsche Zeitung 20111129