Biografie über Dorothea Sophie, geborene Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1636-1689), verheiratete Herzogin von Braunschweig-Lüneburg (1653-1667) und Kurfürstin von Brandenburg-Preußen (1668-1689). Zu den Hauptleistungen der gebürtigen Glücksburgerin gehört die Gründung der Neustadt bzw. Dorotheenstadt 1673/74 - westlich des damaligen Städteverbunds Berlin-Cölln-Friedrichswerder gelegen. Heute ist die Dorotheenstadt ein Stadtteil des Bezirks "Mitte" der deutschen Hauptstadt und Teil des Regierungsviertels. Dorothea pflanzte 1680 den ersten Lindenbaum zur Flaniermeile "Unter den Linden". Brandenburg war nach dem Dreißigjährigen Krieg auf Investoren angewiesen - und Dorothea entfaltete eine ausgeprägte soziale unternehmerische Aktivität. Nicht nur in und um Berlin, sondern auch in Potsdam, Schwedt und an anderen Orten. Die selbstbewusste Frau traf dabei nicht nur auf Freunde. Ihr wurde Neid und Missgunst zuteil. Sie wurde der Habgier und sogar der Giftmischerei bezichtigt, dem Leben ihrer Stiefsöhne nach dem Leben trachtend. Die seriöse historische Wissenschaft hat diese Verdächtigungen als haltlose üble Nachrede entlarvt. Dennoch wird sie den schlechten Ruf in Romanen bis in die Neuzeit nicht ganz los. Im Schauspiel "Prinz Friedrich von Homburg" von Heinrich von Kleist, das immer wieder auch heute in Spielpläne von Theatern aufgenommen wird, erscheint sie hingegen als einfühlsame brandenburgische Landesmutter. Am 3. Oktober 2021 sind es 200 Jahre her, dass dieses Drama in Wien uraufgeführt wurde. Die Gründung der Dorotheenstadt jährt sich 2023/24 zum 350. Mal. Weitere wichtige Stationen ihres Lebens waren Kopenhagen und Celle.