Das Rollenbild und Selbstverständnis junger Männer befindet sich im Wandel: Der eine Teil hängt noch einem traditionellen Bild des starken, unverletzlichen Mannes an, der nicht über seine Gesundheit reflektieren kann und muss. Der andere Teil öffnet die Rolle auch für Emotionen, Empathie, soziale Verantwortung und Selbstkritik und lässt eine sensible Wahrnehmung von und Auseinandersetzung mit gesundheitlichen Problemen zu. Dieses Selbstverständnis ist gemeinsam mit genetischen Veranlagungen im hohen Maße für die psychische Gesundheit von jungen Männern verantwortlich. Der fünfte Deutsche Männergesundheitsbericht stellt die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 16-28 Jahre alten jungen Männern in Deutschland vor und liefert Informationen zu der Frage, wie es um die körperliche und psychische Gesundheit von jungen Männern im Vergleich zu der junger Frauen bestellt ist. In einem zweiten Schritt ordnen die Autor_innen die Ergebnisse der Studie aus interdisziplinärer Perspektive (Medizin, Psychologie, Soziologie etc.) ein und liefern so Wissenschaft, Politik und der interessierten Öffentlichkeit Anhaltspunkte für gezielte Unterstützung gesundheitsförderlichen Verhaltens.Mit Beiträgen von Eva Baumann, Anne Bohlender, Heidrun Bründel, Jürgen Budde, Klaus Hurrelmann, Hendrik Jürges, Gerd Lehmkuhl, Ulrike Lehmkuhl, Gunter Neubauer, Monika Pupeter, Gudrun Quenzel, Ulrich Schneekloth, Reinhard Winter und Sabine Wolfer
»Das Forschungsteam befragte repräsentativ über 2000 Männer zwischen 16 und 28 Jahren, parallel wurden 1000 Frauen im gleichen Alter interviewt. Die Daten flossen in den fünften 'Männergesundheitsbericht', den die regierungsunabhängige, durch Spenden finanzierte Stiftung Männergesundheit herausgibt [...]. Dem empirischen Dilemma wirken die Herausgeber zum einen entgegen, indem sie der Studie eine fundierte Literaturübersicht über den bisherigen Stand der Forschung voranstellen. Diese Zusammenfassung stammt von der Gütersloher Gesprächstherapeutin Heidrun Bründel, die mit Klaus Hurrelmann kooperiert und mit ihm mehrfach zur Männergesundheit publiziert hat. Zum anderen kommentieren Fachleute in eigenständigen Beiträgen die ermittelten Daten.« Thomas Gesterkamp, der Freitag, 8. Dezember 2022 »Die rigiden Rollenerwartungen an das angeblich "starke Geschlecht" stellen ein erhebliches Risiko für das Wohlbefinden dar. Umso erstaunlicher, dass die gesundheitlichen Probleme von Männern erst seit relativ kurzer Zeit Gegenstand empirischer Forschung sind. Forciert durch die feministische Bewegung hatten sich Ansätze einer weiblichen Sicht auf die Medizin bereits vor der Jahrtausendwende etabliert, mit erheblicher Verzögerung folgte ein männliches Pendant. Im letzten Jahrzehnt aber hat sich auch hier eine gewisse Kontinuität eingestellt. Im Gießener Psychosozial-Verlag ist nun der bereits fünfte "Deutsche Männergesundheitsbericht" erschienen. Herausgegeben hat das Buch erneut die regierungsunabhängige, durch Spenden finanzierte Stiftung Männergesundheit.« Thomas Gesterkamp, Heinrich Böll Stiftung, Gunda Werner Institut 28. November 2022 »Männer leben weniger gesundheitsbewusst und deutlich risikoreicher als Frauen. Dieses Klischee treffe auf die jüngere Generation nicht mehr zu, sagte Kurt Miller von der Klinik für Urologie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin heute bei einer Pressekonferenz zur Präsentation des 5. Männergesundheitsberichts im Auftrag der Stiftung Männergesundheit.« ärzteblatt.de am 17. November 2022