Es ist schon fast eine Schande, dass ich "Juniper Berry" erst jetzt, fast ein Jahr nach der Veröffentlichung, für mich entdeckt habe. Obwohl ich zunächst ein paar kleine Zweifel an der Geschichte hatte, wurde ich jedoch sehr schnell von M.P. Kozlowsky in den Bann gezogen und konnte das Buch nur
schwer aus den Händen legen.
"Juniper Berry" ist der erste Roman von M.P. Kozlowsky. Der Autor hat…mehrEs ist schon fast eine Schande, dass ich "Juniper Berry" erst jetzt, fast ein Jahr nach der Veröffentlichung, für mich entdeckt habe. Obwohl ich zunächst ein paar kleine Zweifel an der Geschichte hatte, wurde ich jedoch sehr schnell von M.P. Kozlowsky in den Bann gezogen und konnte das Buch nur schwer aus den Händen legen.
"Juniper Berry" ist der erste Roman von M.P. Kozlowsky. Der Autor hat ein unglaubliches Talent dafür, Charaktere und Orte so zu beschreiben, dass man sich beinahe alles bildlich vorstellen kann. Die Dialoge sind ansehnlich und konnten mich gut unterhalten. Die Geschichte liest sich für ein Kinderbuch enorm flüssig und niemals langweilig - ganz im Gegenteil: Es liest sich spannend und magisch, genau die richtige Mischung. Dazu besitzt die Geschichte einige Horrorelemente, die das Buch noch spannender machen, was aber dennoch sehr kinderfreundlich geschrieben ist.
Juniper ist ein unglaubliches Mädchen. Ich konnte sie schnell ins Herz schließen und ihre Gefühle nachempfinden. Ihre Eltern sind berühmte Schauspieler, die so gut wie keine Zeit mehr für ihre Tochter haben. Obwohl ihre Eltern gut für sie sorgen und ihr sämtliche Geschenke ermöglichen, kümmern sie sich nur selten wirklich um sie. Früher gab es Pizzaabende, die fest im Kalender markiert wurden, heute werden diese von ihren Eltern nicht mehr eingehalten, was Juniper immer wieder aufs Neue enttäuscht. Sie kann sich mit ihrem Leben nicht anfreunden, weil sie das Haus kaum verlassen darf, da vor der Villa immer wieder Fans und Paparazzi auf ihre Eltern warten und jede private Szene aufzeichnen. Sie wird von zuhause aus unterrichtet, sodass ihr auch ein normales Leben auf einer öffentlichen Schule verwehrt bleibt. Nur durch Zufall lernt sie bei einem Spaziergang Giles kennen, der in der Nachbarschaft lebt. Sie freunden sich an und merken schnell, dass sie einige Gemeinsamkeiten haben, denn auch Giles Eltern sind berühmt und verhalten sich seit geraumer Zeit sehr abweisend ihrem Sohn gegenüber. Die beiden Kinder wünschen sich, dass sich ihre Eltern wieder herzlicher benehmen und sie mehr beachten, aber sie müssen auch gleichzeitig feststellen, dass Wünsche nicht immer nur positive Dinge mit sich ziehen können.
M.P. Kozlowsky klärt auf, wie sich Menschen verändern können, wenn sie sich zu sehr auf etwas versteifen und unbedingt etwas erreichen möchten. Man geht mit einem Tunnelblick durchs Leben und vergisst dabei, was im Leben wirklich zählt. Dabei beschreibt er es jedoch nie mit dem erhobenen Zeigefinger die Situationen, sondern sehr erklärend, sodass dies auch die jüngsten Leser verstehen können. Dabei wurden immer die richtigen Worte gefunden. Gut gemacht!
Das Cover gefällt mir sehr gut und ich bin froh, dass der deutsche Verlag arsEdition das Originalcover übernommen hat, denn ich kann mir kein schöneres Cover für dieses Buch wünschen. Die Farben und der Baum harmonieren sehr gut miteinander, dazu spielt der Baum eine wichtige Rolle in der Geschichte. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und animiert zum direkten Weiterlesen.
Insgesamt hat mir "Juniper Berry" sehr gut gefallen. Die leichten Zweifel sind schnell verflogen und ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen. Obwohl Juniper Berry eher für jüngere Leser geeignet ist, kann es auch durchaus Erwachsene unterhalten. Fans von Holly Webb, Holly Black und Gerd Ruebenstrunk werden M.P. Kozlowsky schnell ins Herz schließen. Empfehlenswert!