John Rawls' Buch 'A Theory of Justice' machte den Philosophen 1971 quasi über Nacht weltberühmt: Das Werk gilt seitdem als Klassiker. Grundgedanken seiner Theorie entwickelte Rawls erstmals 1958 in seinem hier zweisprachig und mit ausführlichem Kommentar wiedergegebenen Aufsatz 'Justice as Fairness' ('Gerechtigkeit als Fairness'). Sind Gerechtigkeit und Fairness dasselbe? Nach Rawls Meinung nicht, denn hat man erst einmal akzeptiert, dass es »um das gegenseitige Anerkennen von Prinzipien durch freie Menschen geht, die keine Autorität gegenüber dem anderen haben«, wird »das Konzept Fairness für das der Gerechtigkeit fundamental«, oder mit anderen Worten: erst die Fairness, dann die Moral.Die Reihe »Great Papers Philosophie« bietet bahnbrechende Aufsätze der Philosophie:- Eine zeichengenaue, zitierfähige Wiedergabe des Textes (links das fremdsprachige Original, rechts eine neue Übersetzung).- Eine philosophiegeschichtliche Einordnung: Wie dachte man früher über das Problem? Welche Veränderung bewirkte der Aufsatz? Wie denkt man heute darüber?- Eine Analyse des Textes bzw. eine Rekonstruktion seiner Argumentationsstruktur, gefolgt von einem Abschnitt über den Autor sowie ein kommentiertes Literaturverzeichnis.Sprachen: Deutsch, Englisch
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Mladen Gladic macht auf die Aktualität von John Rawls' Vortrag von 1957 aufmerksam. Die zweisprachige, kommentierte Ausgabe des Textes von Corinna Mieth und Jacob Rosenthal begrüßt Gladic daher. Wann Gesellschaft gerecht agiert und auch so bezeichnet werden kann, führt Rawls laut Gladic mustergültig vor. Für den Rezensenten ein Handbuch, mit dem Problemstellungen in der Pandemie begegnet werden kann. Auch bei Rawls geht es schließlich um moralisch richtiges Handeln im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Nutzens und auf Kosten einiger weniger. Für Gladic politische Philosophie mit hohem Gebrauchswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die einflussreichste moralphilosophische Schrift des atlantischen Westens im späten 20. Jahrhundert - Reclam hatte jetzt die schöne Idee, diesen Urtext in einer zweisprachigen, detailliert kommentierten Ausgabe vorzulegen. Die Übersetzung ist nicht nur sprachlich sehr gelungen, sie stellt auch eine Hilfe beim Verständnis des Originaltextes dar, weil sie durch in Klammern gesetzte Wiederaufnahmen von Begriffen syntaktische Bezüge in Rawls' zuweilen langen, komplex aufgebauten Sätzen verdeutlicht.« Süddeutsche Zeitung, 13.01.2021 »Die erhöhte Aktualität des Rawl'schen Gerechtigkeitsdenken in Zeiten der Covid-19-Pandemie macht das Bändchen hochwillkommen.« Die Literarische WELT, 20.02.2021