"Und er, Justus Zimmermann? Was ist er? Im Moment nichts weiter als ein Beobachter, der durch die Welt getragen wird, Schritt für Schritt, Sekunde für Sekunde. Seine Gefühle sind eingefangen und weggesperrt, sein Köper marschiert einen Marsch, der einfach stattfindet, ohne Befehl, ohne Widerstand. Das Bewusstsein hat den Autopiloten eingeschaltet. Wohin die Reise geht? Es ist die Suche nach Gewissheit. Irgendwo in seinem Inneren liegt sie verborgen, hinter einer Biegung seiner Gedanken, unter der Brücke zwischen dem, was war, und dem, was sein könnte. Er kann nicht daran glauben, das Richtige zu tun, solange er das Ziel nicht klar vor Augen hat. Warum hat er sich auf dieses Abenteuer eingelassen? Es wird noch tausend Schritte brauchen, bis er es verstanden hat. Oder zweitausend."Justus ist ein Gefangener in seinem eigenen Leben, ein Schlafwandler in einem Albtraum, der nur funktionieren aber nichts fühlen kann. Er hat einen Punkt erreicht, an dem sein Leben ihm so sinnlos erscheint, dass er es beenden möchte.Durch einen erstaunlichen Zufall wird er aus dieser Verzweiflung gerissen und beginnt eine verwirrende Reise zu sich selbst.Mit ständig wechselnden Zeitfenstern und in wunderschön fließender Prosa beleuchtet B.J. Lamshöft die Ursachen und Wirkungen der seelischen Verfassung von Justus und beschreibt den inneren und äußeren Weg, den er gehen muss, um aus seiner Erstarrung zu erwachen. Skurrile, teils groteske und manchmal komische Erlebnisse werden fesselnd und faszinierend erzählt und ergeben ein wunderbares Buch, das ich nur empfehlen kann. Vivante (Rezension Neobooks 2016)