"Mit KADDISH XI - XXI setzt Paulus Böhmer sein opus magnum fort, ein über Jahrzehnte entstandenes lyrisches Großwerk, wie es in deutscher Sprache lange keines gab - ein literarisches Ereignis, nicht weniger als die poetische Inventur der Welt. Paulus Böhmers Gedichte sind nicht genügsam, sie sind lang. Gern über zehn Seiten hinweg fließt der Wortstrom und wird zu einer "Form des Atmens" (Thomas Hettche). Und er wird zu Klang: Böhmers Gedichte sind nach musikalischen Vorgaben konstruierte symphonische Gefüge. In ihnen findet sich tiefste Trauer, und immer Trotz und Zärtlichkeit."
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Hingerissen ist Hans-Peter Kunisch von der Kraft und der verschwenderischen Fülle des "Kaddish XI bis XXI". Er preist den Autor Paulus Böhme als Ausnahmeerscheinung unter den deutschsprachigen Lyrikern. Der Kaddish ist das jüdische Totengebet, in dem traditionsgemäß das Lob Gottes und die Schönheit der Welt in gewöhnlich 24 Zeilen besungen wird, erklärt der Rezensent. Böhmer macht daraus einen überbordenden "Wortschwall", in dem er in einzelnen Kaddishs, die für sich allein stehen könnten und gleichzeitig ein großartiges Ganzes sind, eine überwiegend schwarze Welt beschwört. Dazu geselle sich aber auch häufig eine "rauschende Feier" von Verstorbenen und Lebenden, von verschwundenen und gegenwärtigen Dingen und dabei unternehme der Lyriker einen Streifzug durch das gesamte 20. Jahrhundert, so Kunisch bewundernd. Ihn fasziniert die einzigartige "Energie", die die Gedichte durchzieht und während er in den Kaddish auch eine Abkehr vom Ich beobachtet, so sieht er gleichzeitig auch eine rauschhafte "Wahrnehmungsfeier", mit der Böhme auch auf die eigene Krebserkrankung reagiert, wie der Rezensent diskret durchblicken lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Eine rauschende Feier der einzelnen Dinge und der Differenz, die sie trennt. (.) In einer einzigen, wunderbar vielfältigen Sprache geschrieben."Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche Zeitung"Ein orgiastisch sprudelnder Wortbrunnen."Jan Röhnert, Der Tagesspiegel"Zwischen high and low, Popsong und Gebet wird in diesem lyrischen Marathon nicht unterschieden. (.) Ein aufwühlendes, mitreißendes Leseerlebnis."Augsburger Allgemeine"