Anfang der 70er Jahre hatte Bernard Durin (1940 - 1988), französischer Graphiker und Illustrator, die Welt der Insekten bei einem Spaziergang in der Provence für sich und seine Kunst entdeckt. Ihre Schönheit sollte ihn bis zu seinem frühen Tod nicht mehr los lassen. So entstanden in knapp zwei Jahrzehnten etwa 60 Käfer-Portraits, für die ihm die Entomologen des Naturhistorischen Museums in Paris ihre sorgsam gehüteten Exemplare als Modelle anvertrauten. 48 dieser Portraits, die in ihrer Detailgenauigkeit sogar die Photographie übertreffen und von Naturwissenschaftlern und Kunstliebhabern gleichermaßen geschätzt werden, sind in unserem Band abgebildet. Weit über die jahrhundertealte Tradition der dokumentarischen Tierdarstellung hinaus ist es Durin gelungen, die einzelnen Insekten als "individuelle Persönlichkeiten" zu charakterisieren. Überlebensgroß und in all ihrer schillernden Farbenpracht und faszinierenden Formenvielfalt zu Papier gebracht, erscheinen die im wirklichen Lebeneher ungeliebten Krabbel-, Kriech- und Kerbtiere hier wie die Kronjuwelen der Schöpfung.Gerhard Scherer, langjähriger Leiter der Sektion Käfer in der Zoologischen Staatssammlung München, schrieb die entomologischen Texte zu den Tafeln.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2013Nahaufnahmen: Bernard Durins Insektenbilder
Zur Faszinationsgeschichte der Insekten gehören ihre Bilder: Der 1988 verstorbene französische Illustrator Bernard Durin steht mit seinen Aquarellen in einer langen Tradition der genauen Darstellung von Insekten. Sechzig Blätter sind es insgesamt, auf denen er meist in deutlicher Vergrößerung Käfer und andere Kerbtiere aus der entomologischen Sammlung des Pariser Naturhistorischen Museums penibel festhielt. Eine Auswahl aus diesem Bestand erschien zum ersten Mal 1980 in Buchform. Nun finden sich zum ersten Mal alle Blätter in einem Band vereint. Der Künstler Paul-Armand Gette, selbst passionierter Sammler von Naturalia, hat den Band mit einer eleganten Einführung versehen, die von der naturgeschichtlichen Bearbeitung der Insekten überleitet zu ihren literarischen Evokationen, welche in Form einer kleinen Anthologie präsentiert werden: vom Barockdichter über große Naturalisten des 18. Jahrhunderts bis hinauf zu André Breton oder Vladimir Nabokov. Die einzelnen Blätter, von denen wir vier für die Abbildungen auf dieser Seite ausgewählt haben, sind überdies mit Kommentaren von entomologischen Experten versehen. (hmay).
Bernard Durin: "Käfer und andere Kerbtiere".
Einführung von Paul-Armand Gette. Mit entomologischen und literarischen Texten. Schirmer/Mosel Verlag, München 2013. 160 S., geb., 49,80 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zur Faszinationsgeschichte der Insekten gehören ihre Bilder: Der 1988 verstorbene französische Illustrator Bernard Durin steht mit seinen Aquarellen in einer langen Tradition der genauen Darstellung von Insekten. Sechzig Blätter sind es insgesamt, auf denen er meist in deutlicher Vergrößerung Käfer und andere Kerbtiere aus der entomologischen Sammlung des Pariser Naturhistorischen Museums penibel festhielt. Eine Auswahl aus diesem Bestand erschien zum ersten Mal 1980 in Buchform. Nun finden sich zum ersten Mal alle Blätter in einem Band vereint. Der Künstler Paul-Armand Gette, selbst passionierter Sammler von Naturalia, hat den Band mit einer eleganten Einführung versehen, die von der naturgeschichtlichen Bearbeitung der Insekten überleitet zu ihren literarischen Evokationen, welche in Form einer kleinen Anthologie präsentiert werden: vom Barockdichter über große Naturalisten des 18. Jahrhunderts bis hinauf zu André Breton oder Vladimir Nabokov. Die einzelnen Blätter, von denen wir vier für die Abbildungen auf dieser Seite ausgewählt haben, sind überdies mit Kommentaren von entomologischen Experten versehen. (hmay).
Bernard Durin: "Käfer und andere Kerbtiere".
Einführung von Paul-Armand Gette. Mit entomologischen und literarischen Texten. Schirmer/Mosel Verlag, München 2013. 160 S., geb., 49,80 [Euro].
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