"Kälteschlaf" ist der Band der Erlendur-Reihe von Arnaldur Indriðason, die bei Bastei Lübbe erscheint.
An einem kalten Herbstabend wird an Islands geschichtsträchtigem See von Þingvellir die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auf den ersten Blick ein Selbstmord, doch Kommissar Erlendur wird
misstrauisch, als ihm der Mitschnitt einer Séance zugespielt wird: Kurz vor ihrem Tod hatte sich die Frau…mehr"Kälteschlaf" ist der Band der Erlendur-Reihe von Arnaldur Indriðason, die bei Bastei Lübbe erscheint.
An einem kalten Herbstabend wird an Islands geschichtsträchtigem See von Þingvellir die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auf den ersten Blick ein Selbstmord, doch Kommissar Erlendur wird misstrauisch, als ihm der Mitschnitt einer Séance zugespielt wird: Kurz vor ihrem Tod hatte sich die Frau an ein Medium gewandt. Trotz seiner tiefen Skepsis gegenüber spiritistischen Praktiken geht Erlendur den Hinweisen nach und rührt dabei an ein gut gehütetes Familiengeheimnis, das die Jugend dieser Frau überschattet hat Ausgezeichnet mit dem Blóðdropinn, dem Isländischen Krimipreis
Kommissar Erlendur ist ein Eigenbrödler und hängt sich in den Fall einer jungen Frau, die angeblich Selbstmord begangen hat. Die Kollegen sehen keinen Ermittlungsbedarf, aber Erlendur forscht weiter nach, erinnert sich an einen alten Fall, in dem ein junger Mann starb und stellt Verbindungen her. Dabei stösst er auf grausame Erlebnisse und daraus folgenden tiefen Konflikten in den jeweiligen Familien.
Vor Jahren verschwanden junge Menschen und die Spuren wurden nie entdeckt, gibt es hier einen Zusammenhang?
Erlendur geht den Spuren eines Beweisstückes nach, dabei handelt es sich um eine Aufzeichung einer Séance. Mit diesem Medium führt der Krimi in eine mysteriöse Welt, die zwar für Isländer mit ihrem Glauben an Fabeln und mythologische Wesen zu ihrer Denkweise gehören, für mich aber einfach nicht fassbar und glaubhaft sind. Deshalb habe ich die Handlung auch nur halbherzig und ohne Überzeugung gelesen. Auch die Thematik der Nahtoderfahrung hat mich nicht so sehr interessiert.
In den Erlendur-Krimis gefällt mir der nüchterne Erzählstil und man erfährt einiges über die Landschaft und die Bewohner Islands. Gleichzeitig wirft man einen Blick in die persönliche Welt des Ermittlers, was ich normalerweise interessant finde. In Kälteschlaf lassen zahlreiche Dialoge zwischen Erlendur und seiner Tochter familiäre Spannungen sichtbar werden. Zusätzlich ist Erlendurs eigene Vergangenheitsbewältigung ebenfalls ein wichtiges Thema, was in diesem Krimi aber leider für langatmige Szenen sorgt, in denen die Fallaufklärung in den Hintergrund rückt und die Spannung deutlich darunter leidet.
Schade, "Kälteschlaf" konnte mich nicht ganz überzeugen, es gab einfach zu viele langatmige Szenen, die vom eigentlichen Fall abgelenkt haben. In der Reihe gibt es bessere Krimis!