Band 2 der 5-bändigen Publikation des interdisziplinären Forschungsprojekts „Die nationale Frage in Kärnten im 20. Jahrhundert“, das am Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung, Graz – Wien – Klagenfurt, durchgeführt und von der Kärntner Landesregierung gefördert wurde. Im Verlaufe der Politisierung der Gesellschaft während des 20. Jahrhunderts wurden viele Lebensbereiche Kärntens von der nationalen Frage tangiert und zu einem Thema der Öffentlichkeit. Zunehmend wurde die Macht der Öffentlichkeit auch die Macht des Nationalismus. Der Band bringt in wichtigen Bereichen der Wechselwirkung von nationaler Frage und Öffentlichkeit neue Fakten und Erkenntnisse zur Minderheitenfrage, etwa zur Position der katholischen und evangelischen Kirche, aber auch der Kärntner politischen Parteien. Gleichsam involviert in die nationale Frage waren die politischen Eliten des Landes und das Vereins- bzw. Verbandswesen. Im Zeitalter der Organisierung der Massen fiel den Vereinen eine bedeutende Rolle zu. Das gilt in besonderer Weise aber auch für die Bereiche Literatur, bildende Kunst und Musik. Eine wichtige Funktion hatten die Zeitungen, konnten sie doch aufgrund ihres Verbreitungsgrades den Nationalismus einer größeren Öffentlichkeit vermitteln.