Die Ostpreußin Käthe Kollwitz (1867-1945) war als 18-Jährige in die kaiserliche Hauptstadt Berlin gekommen, um moderne Grafik zu studieren. Beeindruckt u.a. von Gerhart Hauptmanns literarischer Verarbeitung der Weberaufstände, griff sie schon frühzeitig in ihren Werken soziale Themen auf und verarbeitete später auch die Trauer um ihren gefallenen Sohn in zahlreichen Grafiken und Plastiken gegen den Krieg. Erst 1943 verließ sie Berlin, wo sie über 50 Jahre in der Weißenburger Straße in Prenzlauer Berg gelebt und gearbeitet hatte. Im April 1945 starb sie in Moritzburg bei Dresden. Sie hinterließ ein umfangreiches Werk an Zeichnungen und Druckgrafiken sowie plastischen Arbeiten, das jenseits der häufig wechselnden Stilrichtungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen absoluteigenständigen Beitrag zur Kunst dieser Zeit darstellt.