Diese Untersuchung geht von der Annahme aus, dass die vielschichtige Problematik in Kafkas Werken eine gemeinsame Basis aufweist , die im beschränkten Bewusstsein der Kafka schen Protagonisten begründet ist. Diese Bewusstseinsbeschränktheit zwingt den Kafka schen Menschen unvermeidlich in ein entfremdetes Dasein. Kafka war nicht geistig isoliert, die ihm vorhergegangenen Geistesströmungen beeinflussten ihn. Zunächst sollen mögliche Einflüsse von Philosophen wie Schopenhauer und Kierkegaard, die in unmittelbarer Beziehung zu Kafkas thematisierter Problematik stehen, aufgespürt werden. Auch Kafka hatte in geistesgeschichtlicher Hinsicht einen bemerkenswerten Einfluss auf die ihm nachfolgenden philosophischen Denkrichtungen wie z.B. die Existenzphilosophie. Dies führt zu der Annahme, dass ein Großteil der Kafka'schen Problematik mit den Gedanken übereinstimmt, die von diesen philosophischen Denkrichtungen entwickelt wurden und sich daher auch besonders deutlich mit ihrer Terminologie umschreiben lässt. Kurz gesagt: Die von der Existenzphilosophie entwickelten Gedanken werden herangezogen, um die besondere Problematik der Entfremdung und der Schuld in den beiden hier ausgewählten Werken Kafkas zu beleuchten.
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