Einzeln erschließen sich Kafkas Texte kaum. In Folge gelesen werden Thematik und Methode dieser Literatur fasslich. Drei Epochen sind zu unterscheiden: Ab 1905 postulierte Kafka einen absoluten Grund seiner Person und ihres Freiheitswillens, entdeckte 1911/12, dass seine aporetische Selbstbegründung dem Dogma des absoluten Gottes der Tora entspricht, der keinen Begriff und kein Bild zulässt. Er mühte sich um ein "neues Judentum" und war ab 1917 verlegen, wie er, der Kritiker der synagogalen Orthodoxie, gleichwohl dem jüdischen Volk angehören könne, wie er es wollte. Vor allem möchte die Monographie überzeugen, dass Kafka zwar nicht leicht, aber gut lesbar ist, so es gelingt, sich seines Themas und seiner dialektischen Methode zu versichern.