Auf das Buch "Kafka on the Shore" bin ich eher zufällig durch eine Empfehlung gestoßen. Im angelsächsischen Raum wird dieses Buch sehr gehypt, was ich bis zu einem gewissen Maße nachvollziehen kann, angesichts der Fülle an Symbolik und philosophischen und psychologischen, bzw. psychoanalytischen,
Anklängen. Manche Abschnitte haben nach meinem Empfinden etwas ziemlich Verstörendes an sich,…mehrAuf das Buch "Kafka on the Shore" bin ich eher zufällig durch eine Empfehlung gestoßen. Im angelsächsischen Raum wird dieses Buch sehr gehypt, was ich bis zu einem gewissen Maße nachvollziehen kann, angesichts der Fülle an Symbolik und philosophischen und psychologischen, bzw. psychoanalytischen, Anklängen. Manche Abschnitte haben nach meinem Empfinden etwas ziemlich Verstörendes an sich, allerdings sind sie, wie sich im weiteren Handlungsverlauf ergibt, auch notwendig, um die Stimmung so zu übertragen, wie sie ankommen soll und die beteiligten Charaktere in ihrer Tiefe darzustellen.
Einen Spannungsbogen hat das Buch nach meiner Einschätzung kaum, von manchen Abschnitten abgesehen, in denen sich innerhalb von Kapiteln etwas Spannung abbaut, die dann meist noch im selben Kapitel wieder abebbt, plätschert es eher vor sich hin. Das tut der Erzählung jedoch keinen Abbruch, denn so bleibt mehr Raum für die Ausleuchtung des Innenlebens der Charaktere. In den Dialogen findet sich immer wieder ein sehr trockener Humor, der mir gut gefällt. Es wird nicht immer klar, was tatsächlich geschieht und was nur in Träumen, aber das hat für mich einen gewissen Reiz.
Wer einen spannungsgeladenen Roman erwartet, ist bei "Kafka on the shore" falsch, wer einen Roman sucht, der zur Selbstreflexion anregt und sich in surrealistischen Gefilden bewegt, ist hier genau richtig.