Franz Kafka, der so kontrovers gedeutete jüdische Schriftsteller aus Prag, hat in einer Tagebuchnotiz auf den Schlüssel zum Verständnis seines Werkes verwiesen, jedoch kaum ein Leser konnte ihn gebrauchen.
Karl Erich Grözinger weist unter anderem an der Fabel des Prozeß-Romans nach, daß dieser in seiner Dramaturgie den kabbalistischen Predigten zu den Hohen Jüdischen Herbstfeiertagen entspricht und eine Fülle von Themen und Formulierungen aus diesen traditionellen jüdischen Reden aufgreift. Die Bedeutung des Gerichtes, die Rolle der Frauen, die seltsamen Tiere und Zwitterwesen, die Macht des Wortes und der verurteilenden Sprache, das Gesicht des Menschen als Spiegel seines Schicksals - all dies sind Motive der kabbalistischen Theologie und der ihr entsprungenen chassidischen Erzählung, an die sich Kafka anschließt, wenn auch in moderner Diktion und Denkweise eines entwurzelten westeuropäischen Diasporajuden.
Karl Erich Grözinger weist unter anderem an der Fabel des Prozeß-Romans nach, daß dieser in seiner Dramaturgie den kabbalistischen Predigten zu den Hohen Jüdischen Herbstfeiertagen entspricht und eine Fülle von Themen und Formulierungen aus diesen traditionellen jüdischen Reden aufgreift. Die Bedeutung des Gerichtes, die Rolle der Frauen, die seltsamen Tiere und Zwitterwesen, die Macht des Wortes und der verurteilenden Sprache, das Gesicht des Menschen als Spiegel seines Schicksals - all dies sind Motive der kabbalistischen Theologie und der ihr entsprungenen chassidischen Erzählung, an die sich Kafka anschließt, wenn auch in moderner Diktion und Denkweise eines entwurzelten westeuropäischen Diasporajuden.