Ein Werk als Inbegriff des Mehrdeutigen. »Aus der Alten Geschichte unseres Volkes werden schreckliche Strafen berichtet.«Franz KafkaKein Werk der Weltliteratur ist derart und unerschöpflich auslegbar wie jenes Franz Kafkas. Er ist der wirkungsmächtigste deutschsprachige Schriftsteller. Sein Werk ist und bleibt der Inbegriff des Mehrdeutigen. Eine Interpretation kommt noch immer der Entdeckung unbekannter Welten gleich. Heinz Politzer, ein Kafkologe mit Weltbedeutung, hat die Beschäftigung mit dem Werk »akademische Kafka-Industrie« genannt. An dieser nachhaltigen Erzeugung beteiligt sich Janko Ferk seit Langem. Er fügt den germanistischen und literaturwissenschaftlichen Blickwinkeln juristische bei. Keine anderen wären berechtigter, ist Kafka doch der exemplarische Dichterjurist. Den Aufsätzen werden Franz Kafkas Originaltexte vorangestellt, damit nachgelesen werden kann, worauf sich die Auslegungen und Darstellungen beziehen. Die ausgewählten Texte, die »Strafen«, drei berühmte Geschichten in der Wunsch-Zusammenstellung des Autors, orientieren sich an der Erstveröffentlichung, so auch die Rechtsschreibung.