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Kafkas Tiere sind merkwürdige Exemplare. Es sind Künstler und Philosophen, sie leben in der Erde, stehen auf der Bühne oder laufen ziellos durch die Stadt. Sie sind gewitzt, verstehen sich auszudrücken, haben Manieren und bleiben doch Tiere. So sehr der Leser auch das Menschliche an ihnen erblicken mag, drängt sich mit ihnen mächtiger noch das Tierische der menschlichen Existenz auf. In dieser anthropologisch scharf markierten Grenzregion weisen ihre Fährten in eine Richtung, in der Sprache und Gedächtnis noch die Eigenschaften des Tierischen tragen. Kafkas Tiergeschichten sind eine Schule der…mehr

Produktbeschreibung
Kafkas Tiere sind merkwürdige Exemplare. Es sind Künstler und Philosophen, sie leben in der Erde, stehen auf der Bühne oder laufen ziellos durch die Stadt. Sie sind gewitzt, verstehen sich auszudrücken, haben Manieren und bleiben doch Tiere. So sehr der Leser auch das Menschliche an ihnen erblicken mag, drängt sich mit ihnen mächtiger noch das Tierische der menschlichen Existenz auf. In dieser anthropologisch scharf markierten Grenzregion weisen ihre Fährten in eine Richtung, in der Sprache und Gedächtnis noch die Eigenschaften des Tierischen tragen. Kafkas Tiergeschichten sind eine Schule der Wahrnehmung und Experimente der Vorstellungskraft. In ihnen werden Anschauungen der Biologie, der Sprachphilosophie und der Kulturkritik zum Material der Fiktion. Der Autor verfolgt einige von Kafkas zahlreichen Tieren auf ihren Streifzügen quer durch die Landschaften des Denkens. Aus ihren Wegen und Worten ergibt sich ein poetologischer Zusammenhang von Körper, Sprache und Gedächtnis. "Ichhabe mich in die Büsche geschlagen", gesteht der Affe Rotpeter, "ich hatte keinen anderen Weg." In Kafkas Erzählungen bricht das Tier der Sprache Bahn.