In den Texten Franz Kafkas ist die Zeit regelmäßig aus den Fugen. Immer wieder verpassen die Figuren den richtigen Augenblick, Handlungsverläufe werden ins Absolute beschleunigt oder verlangsamt, auf die Instrumente der Zeitmessung ist kein Verlass, dunkel bleibende Vorgeschichten wirken sich drückend auf die Gegenwart aus, zeitliche Konzepte wie die Wiederkehr, die Wiederholung, das Warten und das Sich-Verpassen prägen das dargestellte Geschehen und tragen so elementar zur Signatur von Kafkas Texten bei. Die Beiträge dieses Bandes gehen den temporalen (Un-)Ordnungen im Werk Kafkas nach und befragen diese aus einer narratologischen, medientheoretischen und kulturwissenschaftlichen Perspektive.