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Als Gregor von Rezzori 1999 starb, hinterließ er ein Manuskript, an dem er die letzten 15 Jahre seines Lebens immer wieder gearbeitet hatte und dem er den Arbeitstitel "Kain" gab. Dieser unvollendete Roman erscheint nun posthum und rundet das Lebenswerk Rezzoris ab. Der Titel verweist auf Bezüge zum Roman "Der Tod meines Bruders Abel". In einem fiktiven Vorwort wird der nachgelassene Text als Mappe C des "Abel"-Romans bezeichnet, die unter mysteriösen Umständen vor dreißig Jahren verschwunden war und nun im Haus des ehemaligen Filmproduzenten und Verlegers Wohlfahrt aufgetaucht ist. Als Autor…mehr

Produktbeschreibung
Als Gregor von Rezzori 1999 starb, hinterließ er ein Manuskript, an dem er die letzten 15 Jahre seines Lebens immer wieder gearbeitet hatte und dem er den Arbeitstitel "Kain" gab. Dieser unvollendete Roman erscheint nun posthum und rundet das Lebenswerk Rezzoris ab. Der Titel verweist auf Bezüge zum Roman "Der Tod meines Bruders Abel". In einem fiktiven Vorwort wird der nachgelassene Text als Mappe C des "Abel"-Romans bezeichnet, die unter mysteriösen Umständen vor dreißig Jahren verschwunden war und nun im Haus des ehemaligen Filmproduzenten und Verlegers Wohlfahrt aufgetaucht ist. Als Autor wird jener Aristides genannt, hinter dem sich schon im "Abel" der wirkliche oder fiktive Autor verbarg. Als habe Rezzori schon die Fragen künftiger Leser oder Kritiker geahnt, bietet er in seinem Vorwort mögliche Deutungen an. So erinnert er an die Zweifel des Aristides gegenüber dem Begriff Wirklichkeit, "daß ihm die literarische Wirklichkeit einer eigentlichen Wahrheit des Vorsichgehenden näher zu sein scheint als die vielfach ausdeutbare Tatsächlichkeit der konkreten Vorgänge". Als Motiv der fragmentarischen und nur auf den ersten Blick unzusammenhängend erscheinenden Aufzeichnungen nennt Rezzori den Versuch, "dem Romanschreiben, also der glaubwürdigen Erfindung von Wirklichkeit auf den Grund zu gehen". Damit sind Fragen angesprochen, die sich durch das gesamte Werk Rezzoris ziehen, der zeitlebens mit dem Zweifel eines oft als literarisches Leichtgewicht angesehenen Autors gekämpft und kokettiert hat. Rezzori bezeichnet "Kain" als Autobiographie seines Werkes. So tauchen denn auch jene Figuren wieder auf, die schon aus dem "Abel" bekannt sind: der schreibende Nagel, der Verleger Scherping, der Waschmittelfabrikant Witte, Schwab, der seine Kindheit verträumt hat, und natürlich der Dichter Aristides. Zu ihnen gesellen sich Gisela, die Hure, mit der den Autor eine "feuergeistige Beziehung" verbindet, seine kalte Ehefrau Christa und jene Personen aus der Vergenheit des Autors, die dem Leser schon in vergangenen Erinnerungsbüchern vorgestellt wurden. Darunter ist die schöne Stella ("Bloody fucking middleclass"), die mit dem Autor heiße Liebesnächte etwa im kalten Budapest verbrachte, oder Onkel Ferdinand aus Bessarabien. Die Erinnerungen gehen immer wieder zurück in jene Zeit, als die Weichen für eine Zukunft nach dem Krieg gestellt wurden...
Autorenporträt
Gregor von Rezzori wurde 1914 in die multikulturelle Welt der Bukowina hineingeboren. Zeitlebens flanierte der grandiose Sprachkünstler durch Länder und Kulturen ebenso wie durch literarische Genres. Millionen Menschen verbinden seinen Namen mit den Leseerlebnissen wie "Die Maghrebinischen Geschichten" oder "Denkwürdigkeiten eines Antisemiten". Rezzori starb 1999 in Italien.