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Der römische Kaiser Augustus (63 v. Chr. - 14 n. Chr.) gehört zu den herausragenden Herrschergestalten des Altertums. Der in Israel lebende, international renommierte Althistoriker Zvi Yavetz hat sich über Jahrzehnte mit der augusteischen Zeit beschäftigt. In diesem Buch zieht er die Bilanz seiner Forschungen: Er porträtiert Augustus' Leben und Leistung vor dem Hintergrund seiner Epoche ("ein Herrscher, der eines natürlichen Todes starb") und entwirft zugleich ein faszinierendes Bild der römischen Gesellschaft jener Zeit. Er untersucht auch die Mechanismen von Macht und Herrschaft in einer…mehr

Produktbeschreibung
Der römische Kaiser Augustus (63 v. Chr. - 14 n. Chr.) gehört zu den herausragenden Herrschergestalten des Altertums. Der in Israel lebende, international renommierte Althistoriker Zvi Yavetz hat sich über Jahrzehnte mit der augusteischen Zeit beschäftigt. In diesem Buch zieht er die Bilanz seiner Forschungen: Er porträtiert Augustus' Leben und Leistung vor dem Hintergrund seiner Epoche ("ein Herrscher, der eines natürlichen Todes starb") und entwirft zugleich ein faszinierendes Bild der römischen Gesellschaft jener Zeit. Er untersucht auch die Mechanismen von Macht und Herrschaft in einer Zeit, die noch keine Massenmedien kannte.

Ein Lesevergnügen - und ein Buch, das neue Maßstäbe setzt für unser Bild von einer der abgründigsten und wirkungsmächtigsten Persönlichkeiten der römischen Antike.
Autorenporträt
Zvi Yavetz, geb. 1925 in Czernowitz, ist Professor em. für Alte Geschichte an der Universität Tel Aviv, zu deren Gründungsvätern er gehört.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.01.2010

Ohne ordnende Hand
Zvi Yavetz verhebt sich an einer Augustus-Biographie

Zvi Yavetz ist einem breiteren Publikum durch die 2007 erschienenen Erinnerungen an seine Heimatstadt Czernowitz bekannt geworden. Während des Krieges kam der heute Fünfundachtzigjährige nach Palästina und gehörte zu den Begründern der Universität Tel Aviv. Zwei seiner althistorischen Bücher sind auch ins Deutsche übersetzt worden, darunter leider nicht sein anerkanntes Hauptwerk "Plebs and Princeps" aus dem Jahr 1969. Das muss vorausgeschickt werden, denn das vorliegende, als Biographie bezeichnete Buch ist nicht geeignet, das Ansehen des Autors zu mehren.

Es wurde offenbar Mitte der achtziger Jahre publiziert und jetzt übersetzt, vermutlich aus dem Hebräischen. Über all dies erfährt man nichts, auch der Übersetzer bleibt anonym. Das ungefähre Alter des Textes ist aus den Anmerkungen zu erschließen, die den Eindruck erwecken, über Augustus sei seit gut fünfundzwanzig Jahren überhaupt nicht mehr geforscht worden.

Auch sonst fehlt die ordnende Hand; im Anhang gibt es für manches Kapitel mehr Endnoten als im Text, und dass ein Stiefsohn und ein Adoptivsohn oder Patronat und Kommandogewalt nicht dasselbe sind, hätte auch jemandem auffallen können. Auf wessen Konto die nicht wenigen sachlichen Fehler auch immer gehen: Aussagen wie die, Augustus habe am 13. Januar 27 sein Amt niedergelegt, verwirren den Laien und verärgern den Kenner. Ein Register fehlt.

An Augustus-Biographien verschiedenen Formats besteht durch die Bücher von Dietmar Kienast, Werner Eck, Jochen Bleicken und Klaus Bringmann inzwischen kein Mangel mehr, aber die rätselhafte, vielschichtige und umstrittene Gestalt des ersten Princeps und eigentlichen Begründers des Römischen Reiches fordert noch immer zu nuancierten Deutungen heraus.

Leider fehlen diesem Werk sowohl ein klarer Bezugsrahmen als auch eine gedankliche Linie. Yavetz überfordert den weniger kundigen Leser durch zeitliche Sprünge und Detailerörterungen; dagegen erfährt man so gut wie nichts über den familiären Hintergrund des Erben Caesars, die Rahmenbedingungen seines Aufstiegs oder die Herrschaft über das Reich. Fraglich erscheint auch, ob es sinnvoll ist, zunächst die Ereignisse zu schildern und die Analyse später nachzuliefern, zumal bereits die Erzählung mit vielen problematischen Wertungen durchsetzt ist, etwa zum angeblich fehlbesetzten und unfähigen Varus in Germanien.

Ein Drittel des Buches nehmen Bemerkungen zu den relevanten Gruppen der römischen Gesellschaft ein. Mit Recht nennt Yavetz die Befriedung der Armee den glanzvollsten Erfolg des Augustus und merkt er die ethnische Vielfalt der stadtrömischen Bevölkerung an. Daneben stehen zahlreiche von der Forschung längst widerlegte Ansichten. Kurze Vignetten zu den Helfern dieses "Herrschers, der eines natürlichen Todes starb", und den Provinzen wirken wie nachträglich eingefügt.

Ein "Lesevergnügen - und ein Buch, das neue Maßstäbe setzt", verspricht der Umschlag, leider sehr zu Unrecht. Fündig wird allenfalls, wer auf Deutsch lesen möchte, was ein bekannter Althistoriker vor knapp dreißig Jahren über ausgewählte Probleme in der Geschichte des Augustus dachte.

UWE WALTER

Zvi Yavetz: "Augustus". Eine Biographie. Rowohlt Verlag, Reinbek 2010. 398 S., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Beileibe kein Lesevergnügen ist dieses als Biografie beworbene Buch des Althistorikers Zvi Yavetz aus dem Jahr 1969 für den Rezensenten. Eher ist es ein Ärgernis. Auch weil Yavetz' Hauptwerk "Plebs and Princeps" durchaus anerkannt ist, wie Uwe Walter erklärt. Hier aber fehlt es an allem, so warnt er uns. Nicht nur hinterlässt der Band bei ihm den Eindruck, als sei über Augustus seit 25 Jahren nicht geforscht worden. Die vielen sachlichen Fehler findet er einfach nur ärgerlich - für den Laien als auch für den Kenner. Durch die Lektüre hilft ihm weder ein Register noch ein roter Faden im Text. Zeitsprünge und Detailerörterungen, so zählt Walter für uns auf, wechseln sich ab mit "problematischen Wertungen" und längst widerlegten Ansichten des Autors.

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